Die Linksfraktion kritisiert die bisherigen Pläne der Bundesregierung für einen Corona-Pflegebonus als nicht ausreichend und fordert die sächsische Staatregierung mit einem Landtagsantrag auf (Drucksache 7/9287), gegenüber dem Bund für eine angemessene Zahlung einzutreten.
Wer im stationären und ambulanten Bereich der gesundheitlichen und medizinischen Versorgung, in der Altenpflege und -betreuung tätig ist, soll ohne Anrechnung von Kranken- und Urlaubstagen eine steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung von mindestens 1.300 Euro erhalten. Auch die Hinterbliebenen von Pflegekräften, die wegen der Pandemie verstorben sind, sollen sie bekommen.
Susanne Schaper, Sprecherin für Gesundheitspolitik, erklärt:
„Nach langem Rumeiern haben sich SPD, FDP und Grüne auf Eckpunkte für einen Corona-Pflegebonus geeinigt. Mit maximal 550 Euro für Vollzeitkräfte fällt dieser aber zu gering aus, wenn man bedenkt, wie lange die Beschäftigten bereits unter der Pandemie leiden. Spätestens seit November 2020 ist ihre Belastung enorm gewachsen. Viele Pflegekräfte arbeiten seither durchgängig physisch und psychisch am Limit, ohne dass es dafür bisher eine – zumindest finanziell – angemessene Wertschätzung gab. Stattdessen dominierten Ankündigungen von Bonuszahlungen, die immer wieder verschoben wurden.
Die Beschäftigten der Länder im öffentlichen Dienst erhalten eine Corona-Sonderzahlung von 1.300 Euro. Das ist eine tarifliche Einigung und die Beschäftigten müssen dafür eine Nullrunde bis Dezember 2022 hinnehmen. Es wäre dennoch ein fatales Signal, wenn die Pflegekräfte mit einer wesentlich geringeren Summe abgespeist werden würden. Ihre Arbeitseinkommen und -bedingungen müssen dauerhaft verbessert werden! Das ist bezahlbar, wenn eine Pflegevollversicherung eingeführt wird. Wer in unserem Land ein Einkommen am Arbeits- oder Finanzmarkt erzielt, soll dafür solidarische Beiträge entrichten.“
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