Mit einer feierlichen Veranstaltung hat der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig gestern im Oberbergamt das neue sächsische Bergbauinformationssystem BIS eingeweiht. Staatsminister Dulig ist als oberster Bergmann im Freistaat auch zuständig für die sächsische Bergverwaltung.
Das vom Oberbergamt zusammen mit dem Softwareentwickler IDU IT & Umwelt GmbH aus Dresden entwickelte BIS dient künftig als grundlegende behördeninterne Fachanwendung der sächsischen Bergverwaltung. Das digitale System bietet dabei unter anderem Module zur Durchführung von bergrechtlichen Genehmigungs- und Zulassungsverfahren und zur Überwachung der Bergbaubetriebe.
Als grundlegende Arbeitsplattform leitet das BIS die Bergaufsicht führenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Oberbergamtes durch ihre Aufgaben und unterstützt sie bei der Vorgangsbearbeitung. Mit dem BIS können zudem Daten ausgewertet, Statistiken geführt und Berichte erstellt werden.
Zur Freischaltung betont der Leiter des Oberbergamtes, Oberberghauptmann Prof. Dr. Bernhard Cramer, die Bedeutung des BIS für seine Behörde. Mit der seit Jahren erfolgreich betriebenen elektronischen Akte und Vorgangsbearbeitung, der umfänglichen Ablauforganisation über ein digitales Prozessmanagement wird nun mit dem BIS ein drittes wesentliches Element der digital vollständig integrierten Bergbehörde in Betrieb gesetzt.
Wirtschaftsminister Dulig lobt die zukunftsweisende Digitalisierungsstrategie des Oberbergamtes: „Die Digitalisierung der sächsischen Staatsverwaltung ist für uns ein wichtiges Ziel. Ich bin sehr froh, dass das Oberbergamt hier einen konsequenten Weg geht und damit in Sachsen auch als ein Vorreiter der Digitalisierung gilt. Mit der hochmodernen digitalen Fachanwendung BIS und seinem Knowhow unterstützt das Oberbergamt sogar die Bergverwaltungen anderer Bundesländer.“
Seit 2019 setzen die Bergbehörden von 14 Bundesländern in dem Projekt OZG-Bergbau unter Leitung des Landes Rheinland-Pfalz die Anforderungen aus dem Onlinezugangsgesetz (OZG) um. Nach dem Prinzip „Einer für Alle“ sollen dazu die Verwaltungsleistungen der beteiligten Bergbehörden digital und online bereitgestellt werden.
Zentrales Ziel des Projektes OZG-Bergbau ist es, dass Bergbauunternehmen über eine Online-Anwendung Anträge auf bergrechtliche Zulassungen stellen können, die dann über die eigentlichen OZG-Anforderungen hinaus medienbruchfrei in den Bergbehörden der Länder digital bearbeitet und beschieden werden.
Aufseiten der Online-Antragstellung und -Bescheidung wird die bestehende Fachsoftware Bergpass® des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover für das Projekt OZG-Bergbau weiterentwickelt. Aufseiten der die Anträge bearbeitenden und bescheidenden Verwaltung wird das sächsische BIS die Arbeitsabläufe steuern und die anfallenden Daten strukturiert anlegen. BIS und Bergpass® werden im Projekt OZG-Bergbau schließlich miteinander gekoppelt.
Der Leiter des Projektes OZG-Bergbau aus dem Wirtschaftsministerium von Rheinland-Pfalz (MWVLW), Andreas Tschauder, nahm ebenfalls an der Freischaltung des BIS teil: „Mit dem BIS, das unter anderem die digitale Verarbeitung von eingehenden Anträgen in den Bergbehörden ermöglicht, ist heute eine erste wichtige Säule unseres zukunftsweisenden Digitalisierungsprojektes für die deutschen Bergverwaltungen in Betrieb gegangen.
Zusammen mit dem Oberbergamt werden wir das BIS gemäß den Anforderungen aus dem OZG weiterentwickeln. Im Laufe des Jahres wird das BIS dann in Partnerbundesländern implementiert. So machen wir die am Projekt beteiligten Bergbehörden fit für die Anforderungen des 21. Jahrhunderts!“
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