Gestern wurde der Verbraucherpreisindex für das Jahr 2021 veröffentlicht. Deutlich über der Gesamtentwicklung lagen die Preise für Nahrungsmittel. Volkmar Zschocke, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, beschäftigt diese Entwicklung.
„Was kommt von den höheren Preisen bei den Menschen an, die Lebensmittel anbauen und verarbeiten? Wir Bündnisgrüne wollen die einheimische Land- und Ernährungswirtschaft als einen wichtigen Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber erhalten. Mit Unternehmen, die sich an einer sozial- und umweltverträglichen Landwirtschaft orientieren und die mit nachhaltiger Landnutzung auch Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen sichern. Das wollen auch die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher.“
„Das funktioniert aber nicht mit dem Teil der Lebensmittelindustrie, in dem es allein darum geht, mit den geringsten Kosten zu produzieren, um in einem ruinösen Wettbewerb um Märkte irgendwie mitzuhalten. Das funktioniert nicht mit einem gnadenlosen Preiskampf der Discounter, bei dem wertvolle Lebensmittel zur Ramschware degradiert werden. Billig kommt uns am Ende teuer zu stehen.“
„Landwirtinnen und Landwirte müssen von ihren Einkommen leben können. Gesunde Lebensmittel, faire Arbeitsbedingungen und die Reduzierung der Belastungen von Wasser und Böden gibt es nicht zum Nulltarif. Preise müssen die ‚ökologische Wahrheit‘ stärker ausdrücken. Tiergerechtigkeit, Gentechnikfreiheit, Pestizid- oder Antibiotikareduzierung müssen finanziert werden. Und Menschen mit niedrigeren Einkommen brauchen Unterstützung, um steigende Lebenshaltungskosten finanzieren zu können. Das wäre ökologisch und sozial gerecht.“
Weitere Informationen:
Verbraucherpreisindex 2021 (PDF)
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