Die sächsischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) ziehen eine positive Bilanz für das Ausbildungsjahr 2021. Trotz des anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes infolge der politisch verordneten Einschränkungen konnten die Kammern einen Zuwachs von neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.
Insgesamt wurden 10.947 neue Ausbildungsverhältnisse eingetragen, das sind 265 Verträge oder 2,5 Prozent mehr als 2020. Von der Gesamtzahl der neuen Lehrverträge entfallen 874 auf staatlich geförderte Stellen für benachteiligte und behinderte Jugendliche; 10.073 Verträge entfallen auf rein betriebliche Ausbildungsplätze. Deren Zahl legte damit binnen Jahresfrist sogar um 3,4 Prozent zu. Besonders positiv ist dabei die Tatsache, dass in allen drei IHK-Bezirken Zuwächse zu verzeichnen sind: Chemnitz (+ 0,6 %), Dresden (+ 6,6%) und Leipzig (+ 2,3%).
Die meisten Neuverträge wurden in den Bereichen Handel (2.237), Metalltechnik (2.081), Büro (2.055), Hotellerie/Gastronomie (1.108) und Elektrotechnik (968) abgeschlossen. Zu den am meisten gewählten Einzelberufen in Sachsen zählen Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/-in, Mechatroniker/-in sowie Kaufmann/-frau für Büromanagement.
Nach einem deutlichen Corona-bedingten Einbruch im Jahr 2020 hat sich die Ausbildungssituation in den sächsischen IHK-Mitgliedsunternehmen damit 2021 – trotz nach wie vor starken Einschränkungen in Sachen Berufsorientierung – wieder deutlich aufgehellt. Es ist angesichts der aus den Unternehmen signalisierten Bedarfe an Fachkräftenachwuchs davon auszugehen, dass der Aufholprozess anhält und das Vorkrisenniveau von 2019 bald wieder erreicht wird.
Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist aus Sicht der Kammern eine schnelle Rückkehr zu regulären Berufsorientierungsangeboten an Schulen. Gegenwärtig beträgt der Rückstand noch 3,8 Prozent. Dabei ist aber auch die stagnierende bzw. leicht rückläufige Zahl der Schulabgänger bzw. deren Ausbildungseignung zu beachten.
Bei der Betrachtung der Schulabschlüsse der Ausbildungsstarter hat sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum etwas geändert: 55 Prozent verfügten über einen Realschulabschluss, 24 Prozent über einen Hauptschulabschluss, gut 20 Prozent über die allgemeine Hochschulreife und nur knapp ein Prozent hat die Ausbildung ohne Schulabschluss begonnen.
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