In Sachsen können zwei innovative Forschungsprojekte an den Start gehen. Die Sächsische Aufbaubank hat zwei Förderbescheide für Forschungsprojekte versandt, die mit insgesamt zwei Millionen Euro aus der Zukunftsinitiative simul+ des Staatsministeriums für Regionalentwicklung unterstützt werden - auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
„Eine aktive Regionalentwicklung braucht neben den bewährten Instrumenten auch neue Ansätze, die innovative, zukunftsweisende Lösungen in den Fokus nehmen“, so Staatsminister Thomas Schmidt „Wir wollen herausfinden, welche Ansätze zu den besten Ergebnissen führen, wenn wir Lebensbedingungen verbessern und regionale Wertschöpfung stärken wollen.“
Das Vorhaben „DataLab WestSax“ ist ein mobiles, hybrides Reallabor für die digitale Transformation. „DataLab WestSax“ soll helfen, bisher ungenutzte Potenziale von Daten für Wertschöpfungszwecke zu heben. Das Team von Prof. Heiko Gebauer vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW (Fraunhofer IMW) und das Team von Prof. Christoph Laroque an der Westsächsischen Hochschule Zwickau erhalten insgesamt 1,5 Millionen Euro finanzielle Unterstützung.
Privatwirtschaftliche und öffentliche Unternehmen in der Region Westsachsen sollen die vielfältigen Möglichkeiten nutzen, die datengetriebene Technologien, wie Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) oder Machine Learning (ML), bieten. Durch Datenaufbereitung und -analyse sollen neue Wertschöpfungspotentiale identifiziert werden.
Unternehmen in Westsachsen erhalten während der Projektlaufzeit die Möglichkeit, vielfältige und umfangreiche Kenntnisse zur datenbasierten Wertschöpfung zu erlangen. Experten des Reallabors sollen ihnen helfen, die gewonnenen Erfahrungen in ihre Unternehmenspraxis zu integrieren.
Das zweite Projekt „TELEWERK“ erhält rund 500 000 Euro. Es wird von einem Konsortium unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Tolkmitt von der Hochschule Mittweida umgesetzt. Weitere Partner sind das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI (Fraunhofer IVI), die Volksbank Mittweida sowie mittelständische sächsische Unternehmen. Ziel ist es, in diesem Reallabor ein Funktionsgebäude mit minimalem CO2-Fußabdruck und strukturiertem Energie- und Lastmanagement in unmittelbarer Nähe der Hochschule Mittweida zu errichten.
Diese Experimentierplattform wird anwendungsbezogene Forschung und Ausbildung unterstützen, und zwar von der IoT-Vernetzung im Energiemanagement der Gebäude- und Anlagentechnik, über Cybersicherheit digitaler Infrastrukturen, regenerative Energieversorgung bis hin zu sozialwissenschaftlichen Fragen der Telearbeit (Co-Working) und nachhaltiger Lebensformen auf dem Land. Das Projekt soll ferner die Herausbildung regionaler Wertschöpfungsketten im Holzbau, in der Energietechnik sowie bei der Cybersicherheit unterstützen.
„Mit unseren simul+ Reallaboren wollen wir auf bereits vorliegende Forschungsergebnisse oder Ideen zurückgreifen, diese miteinander kombinieren, zu technisch sowie wirtschaftlich tragfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Gesamtlösungen weiterentwickeln und erproben. Unser Anliegen ist dabei, neue Wertschöpfungsquellen in den Regionen zu erschließen. Die Zukunftsinitiative simul+ wird die Reallabore bei diesen Zielen unterstützen“, betonte der Minister.
Beide Reallabore haben einen Modellcharakter und sollen neben konkreten Mehrwerten für die Regionen Mittel- und Südwestsachsen auch übertragbare Erkenntnisse für die Etablierung weiterer Reallabore in Sachsen bringen. In den Reallaboren arbeiten Vertreter der Wissenschaft, der Wirtschaft und kommunaler Einrichtungen zusammen.
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