Junge Menschen von der Schule in „ihren“ Beruf zu führen, sie zu begleiten und zu beraten, stellt nicht erst seit der Corona-Pandemie eine Herausforderung dar. Obwohl genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, finden nicht alle unmittelbar den Zugang zu ihrer Ausbildung. Um mögliche Steine aus dem Weg zu räumen und Unterstützung in den verschiedensten Lebenslagen zu geben, gibt es die Jugendberufsagenturen in Sachsen.
In den 13 örtlichen Jugendberufsagenturen arbeiten insbesondere die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Jugendhilfe mit Schulen und Wirtschaft zusammen, um eine abgestimmte Unterstützung am Übergang von der Schule zum Beruf anzubieten.
Seit 2019 unterstützt das sächsische Wirtschafts- und Arbeitsministerium im Rahmen der Fachkräfterichtlinie mit dem Projektaufruf „Jugendberufsagentur Sachsen – JubaS“ regionale Kooperationsbündnisse und fördert den landesweiten Fachaustausch und die Vernetzung. Alle sächsischen Landkreise und kreisfreien Städten sind dem zweiten Förderaufruf des SMWA gefolgt und haben Projektanträge eingereicht. Die SAB hat nun alle Vorhaben bewilligt.
Für die Weiterentwicklung der Jugendberufsagenturen stehen in den Jahren 2022 bis 2024 insgesamt 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Projektmittel sollen insbesondere für die Finanzierung von Koordinierungsstellen, für eine weitere Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit, aber auch für den Ausbau einer niederschwelligen Ansprache z. B. durch aufsuchende Jugendhilfe und mobile Angebote eingesetzt werden.
Begleitet wird die Förderung durch die Landesservicestelle JubaS, die die Jugendberufsagenturen unter anderem durch die Organisation von überregionalen Austauschs und Vernetzung sowie, fachlicher Begleitung und Bündelung von Informationen auf der Website www.jubas-sachsen.de unterstützt.
Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: „Der Weg in den richtigen Beruf ist entscheidend für junge Menschen. Die regionalen Jugendberufsagenturen sind dabei die Experten vor Ort. Diese arbeiten mit den jungen Menschen und kennen daher die Problemlagen, aber auch deren Stärken am besten. Wir möchten die Beschäftigten in den Jugendberufsagenturen bei Ihrer Arbeit noch stärker als bisher unterstützen.
Wir setzen die JubaS-Förderung in den kommenden drei Jahren mit einem erhöhten Budget für die Regionen fort. Das bringt langfristig einen Mehrwert auf allen Ebenen. Jugendberufsagenturen leisten einen wichtigen Beitrag, die berufliche Integration junger Menschen in Ausbildung oder Arbeit zu beschleunigen und Ausbildungsabbrüche zu reduzieren für individuell gelingende Berufswege und mehr Fachkräfte für den sächsischen Arbeitsmarkt.“
„Der Arbeitsmarkt braucht Fachkräfte und eine Quelle dafür ist die duale Ausbildung. Deshalb darf kein junger Mensch verloren gehen. Jeder wird gebraucht und jeder braucht individuelle Unterstützung – der eine mehr, der andere weniger. Genau diese maßgeschneiderte Unterstützung gibt es in der Jugendberufsagentur (JBA). Die JBA ist in manchen Fällen ein konkreter Ort mit Anlaufstelle, in jedem Fall ein aktives Netzwerk! Von diesem Erfolgsnetzwerk sollen die jungen Menschen profitieren, damit die erste Berufswahlentscheidung gleich die richtige ist.
Für die bisherige Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendberufsagenturen danke ich. Sie haben bisher vielen tausend jungen Menschen in unserer Heimat Orientierung gegeben und den Einstieg in das Berufsleben begleitet. Sie bleiben mit diesem Engagement am Ball, denn sie kümmern sich mit um die Zukunft Sachsens“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.
In den vergangenen fünf Jahren haben in Sachsen über 100.000 junge Menschen mit Hilfe der Berufsberatung als Teil der Jugendberufsagentur eine Ausbildungsstelle gesucht. Viele von ihnen haben durch die vernetzte Beratung oder Unterstützung ihrer örtlichen Jugendberufsagentur den Einstieg in das Berufsleben geschafft. Andere haben sich nach der Beratung für eine Alternative wie ein Studium oder einen weiterführenden Schulbesuch entschieden.
Fakt ist: Viele dieser jungen Menschen oder deren Eltern haben von den Unterstützungsangeboten im Netzwerk der Jugendberufsagentur profitieren können. Für das kommende Ausbildungsjahr haben sich bis heute bereits über 8.000 Bewerberinnen und Bewerber angemeldet.
Um sie und die, die sich in den kommenden Wochen noch melden, kümmern sich die vielen hundert Beraterinnen und Berater der Jugendhilfe, des Jobcenters, der Arbeitsagenturen, der Schulen, Kammern, Verbände und nicht zuletzt der Wirtschaft. Alle Akteurinnen und Akteure auf dem Ausbildungsmarkt leisten hierbei einen wichtigen Beitrag – abgestimmt, verlässlich und immer mit dem Fokus auf die Bedürfnisse der jungen Menschen in Sachsen.
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