Seit heute erinnert in der Fichtestraße 28 die Station 8 der Leipziger Sportroute an den Arbeitersport in der Stadt. Hier stand ab 1926 die Bundesschule des Arbeiter-Turn- und Sportbundes (ATSB), die heute als Wohnkomplex genutzt wird. Im Themenjahr "Leipzig – Stadt der sozialen Bewegungen" setzt die Stadt Leipzig mit der Einweihung der bereits fünften Station der Sportroute in Form einer Gedenktafel einen besonderen Akzent.
„In der Fichtestraße 28 weihen wir die fünfte Station der Sportroute Leipzig ein. Mit ihr erinnern wir an die lange Tradition des Arbeitersports in Leipzig und seine deutschlandweite Strahlkraft. Unsere Stadt war eines der Zentren der Arbeiterbewegung in Deutschland. So war es ganz folgerichtig, dass der Dachverband der Arbeiterturnvereine, der Arbeiter-Turnerbund, später Arbeiter-Turn- und Sportbund genannt, Leipzig zu seinem Stammsitz machte“, sagt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.
Der Arbeiter-Turnerbund setzte sich schon bei der Gründung 1893 zu einem guten Drittel aus Leipziger Vereinen zusammen. 33 Jahre später weihte der ATSB in der Fichtestraße seine Bundesschule ein, geleitet durch einen Leipziger, den Sportfunktionär und Turnlehrer Georg Benedix. In der zu dieser Zeit hochmodernen Anlage wurden Trainer – damals Turnwarte genannt – für Arbeitersportvereine in ganz Deutschland ausgebildet. Das Gebäudeensemble erlebte nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten eine wechselhafte Geschichte bis zur heutigen Nutzung als Wohnanlage.
Die Sportroute – bestehend aus Stelen und Tafeln – wird in den kommenden Jahren auf 22 Stationen anwachsen. Auf den Informationselementen finden sich Daten, Fakten und Illustrationen zu Leipziger Sportstätten, Sportarten und Institutionen des Sports. Darüber hinaus wird mit ihnen die Erinnerung an besondere Leistungen von Persönlichkeiten aus mehr als 200 Jahren des organisierten Sports belebt.
Die Konzeption der Route wurde vom Sportmuseum Leipzig entwickelt. Ihre Umsetzung erfolgt auf der Grundlage des Siegerentwurfs eines Gestaltungswettbewerbs vom büro uebele (Stuttgart) durch das Kulturamt. Dabei ist die Gestaltung der Route nicht zufällig. Sie folgt einer klaren Ableitung aus der Bilderwelt des Sports: Farben, Geometrien, Streifen, Ziffern und Linien von Trikots, Spielfeldern und Laufbahnen, Vereinsemblemen oder Sportgeräten bilden die Grundlage für die gewählte grafische Abstraktion.
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