Aus 14 Betrieben treffen sich heute (1.10.2021) Streikende auf dem Anger in Erfurt zu einer Streikkundgebung. „Kurz vor der Fortsetzung der Verhandlungen für die 280.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, ist dies nochmals ein wichtiges Zeichen an die Arbeitgeber, dass am Montag endlich der Durchbruch gelingen muss“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
Gleichzeitig setzen rund 50 Kolleg/-innen von IKEA DD, Primark DD, Kaufland Nickern und Strehlen ihren Streik von Donnerstag fort. „Die Beschäftigten halten den Tarifabschluss für überfällig und sind sauer über die Verzögerungstaktik der Arbeitgeber“, so ver.di Streikleiter in Dresden, Jens Uhlig.
„Ein verstecken hinter Betrieben, die schlecht durch die Krise gekommen sind, werden wir nicht zulassen. Die übergroße Mehrheit des Einzel- und versandhandel ist gut durch die Pandemie gekommen“, so Lauenroth-Mago. „2020 und auch in diesem Jahr 2021 wurden hervorragende Umsätze realisiert. Da ist es nur zu verständlich, dass die Beschäftigten deutliche Einkommenserhöhungen erwarten.“
Auch im Großhandel wird der Streik bei der rewe in Nossen fortgesetzt „Die Beschäftigten sind sauer über das katastrophale Angebot von 2 mal 2 Prozent bei insgesamt 10 Nullmonaten“, so ver.di Streikleiterin in Nossen, Andrea Busch. „Gestern haben sich fast 200 Kolleg*innen an dem Streik beteiligt, der Nachschub in die rewe und Penny-Filialen ist deutlich ins Stocken gekommen.“
„Für uns ist klar, es muss zu einer echten Reallohnerhöhung in diesem Jahr kommen. Eine 2-Klassen-Gesellschaft wird es mit uns nicht geben“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
Im Einzelhandel- und Versandhandel bieten die Arbeitgeber im ersten Jahr bei 2 Nullmonaten 2 % zum 1. August und eine sogenannte Coronaprämie von 150 Euro. Im zweiten Jahr werden im Einzelhandel 1,4 % zum 1.6.22 angeboten.
Die ver.di fordert u.a. eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Darüber hinaus soll ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde festgeschrieben werden. Die Tarifverträge sollen für alle gelten und müssen dafür allgemeinverbindlich erklärt werden. Die Laufzeit soll an die Westlaufzeiten angepasst werden und für ver.di Mitglieder soll es 3 zusätzlich bezahlte freie „Gesundheitstage“ geben.
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