Heute (24.9.21) streiken Beschäftigte aus über 25 Betrieben des Einzelhandels weiter. Betroffen sind die Unternehmenskette Kaufland, Edeka, IKEA, H&M, Aldi und Primark. „Ohne uns kein Geschäft skandieren die Verkäuferinnen und Verkäufer bei den Streikkundgebungen“, so ver.di Streikleiterin in Freiberg, Andrea Busch. „Teilweise streiken die Beschäftigten seit Dienstag. Die Streiks werden diese Woche bis zum Samstag fortgesetzt.“
„In Thüringen treffen sich streikende Einzelhandelsbeschäftigte heute am Freitag vor dem Kaufland 1 in Altenburg“, informiert ver.di Streikleiter Ronny Streich. „Jeden Tag sehen die Verkäuferinnen, wie die Preise steigen. Wir wollen echte Tariferhöhungen und keine Almosen.“
„Nach NRW hat es auch keine neuen Angebote in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern gegeben, wenn das so weitergeht, ziehen sich die Streiks durch den Herbst“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. „Ich hoffe, die Arbeitgeber wachen endlich auf, bis dahin werden wir aber immer wieder für Störungen im geschäftlichen Ablauf sorgen.“
„Unsere Streiks stoßen auf großes Verständnis bei der Kundschaft, die wissen, was die Einzelhandelsbeschäftigten in den letzten 20 Monaten geleistet haben. Trotz Pandemie, trotz Sorge um die eigene Gesundheit, jeden Tag zur Arbeit zu gehen, um die Versorgung aufrecht zu erhalten, dann verlangt nach Anerkennung“, so Lauenroth-Mago
Am 13. September endete die 4. Verhandlungsrunde für die 280.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergebnislos. Am 4. Oktober wird weiterverhandelt.
„Für uns ist klar, es muss zu einer echten Reallohnerhöhung in diesem Jahr kommen und eine 2-Klassen-Gesellschaft wird es mit uns nicht geben“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
Im Einzelhandel- und Versandhandel bieten die Arbeitgeber im ersten Jahr bei 2 Nullmonaten 2 % zum 1. August und eine sogenannte Coronaprämie von 150 Euro. Im zweiten Jahr werden im Einzelhandel 1,4 % zum 1.6.22 angeboten. Darüber hinaus soll es die Möglichkeit geben, die Erhöhung vorzuziehen aber bis zu vier Monate auszusetzen.
Die ver.di fordert u.a. eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Darüber hinaus soll ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde festgeschrieben werden. Die Tarifverträge sollen für alle gelten und müssen dafür allgemeinverbindlich erklärt werden.
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