Die Gewerkschaft ver.di lädt zusammen mit dem DGB am Samstag, 7. August 2021 Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zum Gespräch ein. Ab 13 Uhr trifft sich der Minister mit Kolleg*innen aus dem Gesundheitswesen in Chemnitz. Gegen 16:30 Uhr ist ein Fachgespräch zwischen dem Minister, DGB Regionsgeschäftsführer André Schnabel und ver.di Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold zu Auswirkungen der Pandemie und Innenstadtbelebung in Dresden geplant.
„ver.di vertritt mehrheitlich Beschäftigte aus Branchen, die das öffentliche Leben betreffen. Die Corona-Krise hat die Defizite, die es bei den Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen, im Handel, aber auch in privaten und öffentlichen Dienstleistungen und der Kultur gibt, enorm verstärkt und sichtbar gemacht.“, so Daniel Herold. „Deswegen freut es uns, als Interessenvertretung, dass Hubertus Heil sich davon hier in Chemnitz und Dresden persönlich ein Bild machen und mit uns in den Dialog treten will.“
Bedarfsgerechte Personalvorgaben, vollständige Refinanzierung von Investitionen und ein Umschwenken in der Kranken- und Pflegeversicherung: Das sind nur 3 Punkte der Forderungen der Gewerkschaft ver.di zur anstehenden Bundestagswahl im Herbst.
„Bei Tarifverhandlungen in den Kliniken geht es vielen Kolleg/-innen in erster Linie gar nicht mehr um mehr Geld. Was sie zunehmend fordern, ist Entlastung und somit mehr Personal. Wir kämpfen betrieblich und politisch um Personalvorgaben, die sich am tatsächlichen Bedarf und nicht an Untergrenzen orientieren.“, teilt ver.di-Sekretär Robin Rottloff mit.
Laut der Gewerkschaft sei in den Krankenhäusern auch die sogenannte DRG-Abrechnung nicht mehr tragbar. Demnach werden Leistungen in den Krankenhäusern über Fallpauschalen abgerechnet. ver.di teilt mit, dass so nur einzelne Leistungen, nicht aber das Vorhalten von Personal und Material vergütet würde.
„Die Abrechnung nach Fallpauschalen führt zu eklatanten Fehlsteuerungen. Man stelle sich vor, die Feuerwehren würden nur nach einzelnen Bränden bezahlt werden. Eine irre Herangehensweise, die seit Jahren zu Arbeitsverdichtungen führt. Die DRG-Abrechnung gehört abgeschafft und durch eine bedarfsgerechte Finanzierung ersetzt.“, so Rottloff weiter.
ver.di will zu den Schieflagen und Arbeitsbedingungen mit Minister Heil ins Gespräch kommen. „Die Kolleg*innen haben eingesehen: Wenn wir keinen Druck auf die Politik ausüben, wird sich nichts ändern. Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen.“, ergänzt ver.di-Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold.
Teilnehmen werden laut der Gewerkschaft Beschäftigte aus den Krankenhäusern HELIOS Klinikum Aue, Klinikum Chemnitz, Klinikum Zschopau, DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein und dem Kreiskrankenhaus Stollberg.
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