In diesen Tagen jährt sich in Sachsen das Augusthochwasser 2002. Aus diesem Anlass betonte Sachsens Umweltminister und stellvertretender Ministerpräsident Wolfram Günther die dringende Notwendigkeit von mehr Hochwasservorsorge, Klimaschutz sowie einer stärker ökologisch ausgerichteten Politik.
Günther: „2002 hat es vor allem auch Sachsen getroffen; vor wenigen Wochen haben Teile Nordrhein-Westfalens und von Rheinland-Pfalz eine Flutkatastrophe erlebt, die sehr sehr viel Leid gebracht und enorme Schäden verursacht hat. Sachsen hat 2002 viel Solidarität erfahren. Heute unterstützen wir dort Schadensbeseitigung und Wiederaufbau.“
Günther verwies darauf, dass sich die Ereignisse in die Abfolge zunehmender Witterungsextreme in Deutschland wie auch weltweit einreihen. „Deshalb wollen wir Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz weiter optimieren. Zudem brauchen wir im Klimaschutz den Umbau hin zu Klimaneutralität, und zwar in allen Sektoren und intensiver als bisher. Schließlich müssen wir aufhören, die langfristigen Kosten auf unsere Kinder und Enkel abzuwälzen.
Zusätzlich bedarf es umfassender Investitionen in Klimawandelanpassung. Dazu gehört auch Hochwasserprävention, wobei wir unseren Flüssen dort, wo möglich, mehr Raum geben müssen. Sachsen hat bereits massiv in den Hochwasserschutz investiert und viel erreicht. Zugleich gilt es, den Hochwasserschutz noch deutlich stärker mit wichtigen ökologischen Belangen des Gewässerschutzes und des Naturschutzes verbinden. Das ist eine weitere Generationenaufgabe, die wir angehen müssen.“
Seit 2002 wurden unter anderem umfangreiche Fach- und Rechtsgrundlagen für besseren Hochwasserschutz und bessere Vorsorge geschaffen, die Hochwassermelde- und Warnsysteme optimiert, über 3,1 Milliarden Euro aus Länder-, Bundes- und EU-Mitteln in Hochwasserschutz und -schadensbeseitigung investiert sowie die Städte und Gemeinden bei der Vorsorge an Gewässern zweiter Ordnung und bei der Gefahrenabwehr unterstützt.
„Trotzdem muss uns klar sein, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gegen jedwedes Extremereignis geben kann. Deshalb bleibt die Stärkung der Eigenvorsorge und der Gefahrenabwehr wichtig; deshalb soll neues Risikopotential in Gefahrenbereichen vermieden werden“, so Günther weiter
Am 12. August 2002 führte eine so genannte Vb-Wetterlage zu extrem starken Niederschlägen in großen Teilen Sachsens. So fielen im Osterzgebirge innerhalb von 24 Stunden rund 320 Liter Regen je Quadratmeter. Infolge dessen stiegen vor allem die Wasserstände der linkselbischen Nebenflüsse z. B. der Müglitz, der Roten und Weißen Weißeritz, der Mulden und anderer Flüsse in kurzer Zeit sehr stark an.
Zudem stieg der Wasserstand der Elbe in den Folgetagen – zusätzlich bedingt durch extreme Regenfälle im tschechischen Einzugsgebiet – und erreichte am 17. August den Höchststand von 9,40 Metern am Pegel Dresden.
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