Gemeinsam starten die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL), das Bündnis Junge Landwirtschaft e.V. (BJL), das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V. und die junge AbL (jAbL) eine bundesweite Klima-Schilder-Aktion. An über 250 Orten deutschlandweit sind die Schilder auf Feldern, Weiden und an Hoftoren aufgestellt.
Martin Schulz, Bundesvorsitzender der AbL und NEULAND-Schweinehalter in Niedersachsen, erläutert:
„In der bäuerlichen und klimaschonenden Landwirtschaft setzten wir auf Vielfalt: Mit kurzen Wegen, geschlossenen Nährstoffkreisläufen, regionalen Futtermitteln ohne Soja aus Übersee, Weidehaltung, vielfältigen Fruchtfolgen und kleinstrukturierten Flächen leisten wir wichtige Beiträge zum Klimaschutz. Ich fordere von der Politik, dies gezielt zu fördern. Wir Bäuerinnen und Bauern sind bereit für Klimaschutz, was wir brauchen sind jetzt die richtigen politischen Rahmenbedingen.“
Zur Schilder-Aktion erläutert Schulz:
„Die Klimakrise wird immer dramatischer, sie bedroht unsere Lebensgrundlage global und auch hier auf den Höfen. Drei Jahre Dürre in Folge und nun dieses Jahr mit seinen Wasser-Extremen zeigen das in aller Deutlichkeit. Bisher steuert die aktuelle Politik sehenden Auges auf eine Erwärmung von 3 Grad zu. Aber: Jedes Zehntelgrad zählt und macht einen Unterschied, auch für unsere Böden, Pflanzen und Tiere. Deswegen setzen wir Bäuerinnen und Bauern bundesweit einen Monat vor der Bundestagswahl ein Zeichen für Klimaschutz. Mit über 250 Schildern auf unseren Feldern und Wiesen, vor den Hoftoren oder Hofläden fordern wir: „#AlleFürsKlima, Klimaschutz global und hier, für Boden, Wasser, Mensch und Tier“.
Janusz Hradetzky, Vorstand im BJL und Bauer in Brandenburg:
„Für mich ist der Klimawandel einer der größten Herausforderungen und ich sehe es als meine Pflicht, an künftigen Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Das heißt ganz konkret auf unserem Hof: Schutz von natürlichen Ressourcen wie dem Boden. Mit der Beweidung unserer Flächen und Leguminosenanbau binden wir CO2 und bauen Humus auf. Das ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und muss politisch stärker gefördert werden.“
Dieter Fitsch, Mitglied des Rats des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft:
„Unseren Betrieben der Solidarischen Landwirtschaft ist Regionalität und Saisonalität besonders wichtig. Wir wollen auch in Zukunft weiterhin gute, gesunde und nachhaltige Nahrungsmittel für unsere Mitglieder ernten können. Mit der Klima-Schilder-Aktion zeigen wir, dass wir uns als gesamte Gesellschaft gemeinsam für Klimaschutz in der Landwirtschaft einsetzen müssen.“
Eva Imrecke, junge AbL und Bäuerin in Sachsen-Anhalt:
„Für mich als junge Bäuerin ist generationengerechter Klimaschutz ein zentrales und existenzielles Thema. Die nächsten Jahre werden darüber entscheiden, ob eine Zukunft auf den Höfen weiterhin möglich ist. Dafür werde ich kämpfen! Wir fordern Klimaschutz, der es meiner Generation ermöglicht, weiterhin nachhaltig Landwirtschaft zu betreiben.“
Angela Müller, Mitglied der AbL und Bäuerin in Baden-Württemberg:
„Wir Bäuerinnen und Bauern sind direkt vom Klima abhängig. Klimaschutz liegt also in unserem ureigenen Interesse. Es ist wichtig, dass wir unser Anliegen in der Klimabewegung einbringen, und wir uns gemeinsam für Kilmaschutz einsetzten. Unsere Schilder-Aktion ist auch ein Beitrag zu den Klimastreiks von Fridays for Future, um das Klima zu retten müssen wir alle an einem Strang ziehen und zusammenhalten.“
Joachim Maunz, Mitglied der AbL und Bauer in Mecklenburg-Vorpommern:
„Wie viele andere Orte auch, ist meine Region seit einigen Jahren von Trockenheit geprägt. Das bedeutet Ernteverluste und zu wenig Futter für unsere Tiere. Auch die Fruchtbarkeit der Böden leidet. Es geht für uns Bäuerinnen und Bauern also um viel, aber auch um die Ernährung aller Menschen, denn diese hängt davon ab, was wir ernten. Daher machen wir uns heute schon Gedanken, wir wie morgen Wasser und Energie sparen können.“
Nils Tolle, Mitglied der AbL und Bauer in Hessen:
„Bäuerinnen und Bauern haben alles, was es braucht, um den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen – Fachwissen, Neugier, den Willen zu harter Arbeit und Kreativität. Doch immer mehr fehlt uns die Luft im Arbeitsalltag, um neues Wissen aufzunehmen, um auszuprobieren, um kreativ zu sein. Hier ist die Politik in der Verantwortung. Wir brauchen viel mehr Wissenstransfer, mehr Raum und Unterstützung für Experimente – und vor allem angemessene Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Honorierung unserer Umweltleistungen. Unser Kampf gegen die Klimakrise muss politisch und gesellschaftlich unterstützt werden, damit wir und unsere Kinder auch noch morgen auf den Acker fahren können.“
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