Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen und Sprecher für Arbeitsmarktpolitik der sächsischen SPD-Landtagsfraktion: „Die Kolleginnen und Kollegen bei Riesa Nudeln haben bewiesen, dass sie durchsetzungsfähig sind. Sie haben sich vor drei Jahren erstmals einen Tarifvertrag erstreikt. Bei meinem Besuch in Riesa konnte ich feststellen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest entschlossen sind.“
„Der Tarifkonflikt bei Riesa Nudeln ist stellvertretend für viele dieser Konflikte in Ostdeutschland, wo es darum geht, dass es 30 Jahre nach der Wende endlich eine Angleichung der Löhne zwischen Ost und West geben muss. Die Gewerkschaft NGG (Nahrung, Genuss, Gaststätten) hat ausgerechnet, dass die Kolleginnen und Kollegen bei Riesa Nudeln im Schnitt 788 Euro weniger verdienen als vergleichbare Lohngruppen in Westdeutschland. Das bedeutet heute schlechtere Löhne und später schlechtere Renten. Da kann ich absolut verstehen, dass die Kolleginnen und Kollegen dort sauer sind“, so Homann.
„Eine Nullrunde anzubieten und auf neue Verhandlungen im nächsten Jahr zu verweisen, wie es die Unternehmensführung bisher tut, ist eine Frechheit. Wir fordern als SPD Respekt für die geleistete Arbeit und eine angemessene Bezahlung für die Arbeiterinnen und Arbeiter bei Riesa Nudeln.“
Hintergrund:
Der Tarifvertrag bei Riesa Nudeln ist Ende Juni ausgelaufen. In den Verhandlungen mit der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hat das Unternehmen zunächst eine Nullrunde angeboten und will die Gespräche erst 2022 fortsetzen. Das will die NGG so nicht hinnehmen. Sie hat deshalb die 150 Arbeiterinnen und Arbeiter in Riesa am Dienstag zum Streik aufgerufen. Ab 14 Uhr ruhte die Produktion bis zum Mittwochmorgen 6 Uhr. Ziel der NGG ist es, über mehrere Anpassungsschritte den Lohnunterschied gegenüber westdeutschen Betrieben abzubauen.
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