Für den heutigen Dienstag, den 13. Juli 2021 hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erneut Beschäftigte im Groß- und Außenhandel in Sachsen zum Streik aufgerufen. Betroffen ist Edeka Foodservice in Chemnitz. Dieser Streik findet im Zusammenhang mit der Tarifauseinandersetzung im Groß- und Außenhandel in Sachsen statt.
„Bisher haben die Arbeitgeber im sächsischen Groß- und Außenhandel ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Sie bieten eine Entgelterhöhung von 1,5 Prozent erst zum September 2021 an, eine weitere einprozentige Erhöhung soll erst zum Mai 2022 folgen. Mit einer derartigen Erhöhung würden die Beschäftigten Reallohnverluste hinnehmen müssen. Da dies nicht einigungsfähig ist, wird gestreikt“, sagt Sylke Hustan, ver.di-Verhandlungsführerin.
Außerdem wollen die Arbeitgeber differenzieren. Unternehmen, die sich selbst als wirtschaftlich schwach bezeichnen, sollen die Erhöhung erst im September 2022 und März 2023 zahlen. Im Ergebnis würde dadurch die Einheitlichkeit des Flächentarifvertrages verloren gehen und eine Zweiklassengesellschaft eingeführt. Das vorgeschlagene Verfahren ist daher nicht hinnehmbar.
In der letzten Woche wurde der Gewerkschaft ver.di mitgeteilt, dass die Arbeitgeberverbände eine Verbandsempfehlung ausgesprochen haben. Diese beinhaltet eine Erhöhung der tariflichen Entgelte und Ausbildungsvergütungen auf freiwilliger Basis ab dem 1. Dezember 2021 und dass es den Unternehmen freisteht, den Erhöhungszeitpunkt nach eigenem Ermessen vorzuziehen.
Das heißt im Klartext, nach sieben Nullmonaten eine Erhöhung für Kommissionierer in der Lohngruppe L3 von 45 Euro brutto in Vollzeit, mir fehlen die Worte. Erst beklatscht und jetzt gibt es die Klatsche. Mit dieser minimalen Erhöhung sollen die Arbeitskämpfe torpediert werden“; so Sylke Hustan – ver.di-Verhandlungsführerin.
Aber nicht mit uns, deshalb streiken wir weiter und fordern die Arbeit-geber auf, uns auf der 3. Tarifverhandlung am 19. Juli 2021 ein Angebot, welches den Namen Angebot verdient, zu unterbreiten.
ver.di fordert eine Anhebung aller Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1 € je Arbeitsstunde.
Für unsere Auszubildenden fordern wir eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 70 € im Monat.
Des Weiteren fordern wir einen Sachsenzuschlag.
Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 12 Monate betragen (1. Mai 2021 bis zum 30. April 2022).
Gemeinsam mit den Arbeitgebern soll die Allgemeinverbindlichkeitserklärung der Tarifverträge der Branche beantragt werden.
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