Klimagerechtigkeitsaktivist:innen blockierten in der Nacht von Freitag auf Samstag für zwei Stunden die LKW-Zufahrt zum DHL-Frachtflughafen Leipzig/Halle. Sie wurden gegen Mitternacht von der Polizei gekesselt und nach Abhalten einer Spontankundgebung in Gewahrsam genommen. Mit der Aktion stellen die Aktivist:innen sich den Ausbauplänen der Landesregierung entgegen. Die erfolgreich Blockadeaktion war der bisher radikalste Protest gegen den Ausbau des Flughafens.
„Der Rückbau von Flughäfen ist bitter nötig“, mahnt eine der Pressesprecherinnen Paula Vogel, mit Blick auf das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts. „Die Politik muss stärker umsteuern als bisher, um den Flugverkehr langfristig zu reduzieren. Es ist ein Skandal: Seit kurzem wissen wir aus vertrauenswürdigen Quellen, dass auf europäischer Ebene Cargoflüge von der Kerosinsteuer ausgenommen werden sollen. In Sachsen wird die Verkehrswende unterdessen verschleppt.“
Und weiter: „Anstatt ÖPNV, Bahn und Radverkehr sowie alternative Verkehrsmöglichkeiten zu fördern, befeuert die sächsische Landesregierung mit diesem Projekt die Klimakrise und handelt für Großkonzerne wie DHL anstatt für die Bevölkerung. Auf diese Weise steuern wir ungebremst in ein 3-Grad-Szenario mit verhängnisvollen Auswirkungen bei uns, und mit noch viel Bedrohlicheren für die Menschen im globalen Süden.“, so Vogel.
Der friedliche Protest wurde jedoch gegen 1 Uhr von der Polizei aufgelöst, mehrere Dutzend Aktivist:innen wurden in Gewahrsam genommen. Die Ingewahrsamnahme folgte auf Ermittlungsbestrebungen aufgrund einer Anzeige seitens DHL, die einen Millionenschaden durch die Aktion einbüßte.
Die Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“, die „IG Nachtflugverbot“ und das „Aktionsbündnis gegen den Flughafenausbau LEJ“ sind in der Vergangenheit wiederholt gegen den Ausbau auf die Straße gegangen und haben in vielen Veranstaltungen zu der gesundheitsschädigenden Ultrafeinstaub- und Lärmbelastung informiert.
„Wir erklären uns solidarisch mit den Protesten der Anwohner:innen und haben durch diese erfolgreiche Aktion klar gemacht, dass Klimaschutz vor Profitinteressen stehen muss! Wir kämpfen an der Seite von Anwohner*innen, LEJ ist und bleibt ein Ort des Widerstands!“, so die Pressesprecherin Kira Zweig von „CancelLEJ“.
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