Zu den gestern von der Deutschen Bahn und den Verbänden VDV und Allianz pro Schiene vorgestellten Streckenreaktivierungen erklärt Gerhard Liebscher, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: „Für uns Bündnisgrüne ist es ein gutes Zeichen, dass die Deutsche Bahn mit den nun vorgelegten Reaktivierungsvorschlägen eine Trendwende einleiten und stillgelegte Bahnstrecken wieder nutzbar machen will.“
„Die Wiederbelebung von Bahnstrecken ist für uns ein wesentlicher Beitrag zu einem attraktiven und breiten ÖPNV-Angebot, mit dem die Anbindung von ländlicheren Gebieten und abgehängten Städten deutlich verbessert werden kann.“
„Dass es bisher noch nicht gelungen ist, konkrete sächsische Bahnstrecken in diese erste Reaktivierungs-Tranche der Deutschen Bahn aufzunehmen, ist eine enttäuschende Nachricht. Damit wir in Sachsen schnell wieder Züge auf stillgelegte Strecke bringen, gilt es jetzt, die notwendigen Vorarbeiten und Gespräche schnell anzugehen, um die Fördermittel des Bundes nutzen zu können. Mit dem Beschluss des Doppelhaushaltes 2021/22 haben wir Bündnisgrüne gemeinsam mit unseren Koalitionspartnerinnen die notwendigen finanziellen Voraussetzungen dafür geschaffen.“
Weiterhin erklärt Liebscher: „Alle für Sachsen in Rede stehenden Strecken haben aus meiner Sicht gute Voraussetzungen für eine Reaktivierung. Doch die Fehler der Vergangenheit mit den umfangreichen Stilllegungen und Abbestellungen lassen sich schwerlich von heute auf morgen aufheben. Insbesondere die Planung von Bahnverkehr und -infrastruktur ist träge, bürokratisch und vor allem teuer. Umso wichtiger ist es für uns Bündnisgrüne , dass wir in Sachsen dieses Thema jetzt engagiert angehen. Denn der Freistaat kann mit einem attraktiven, dichten Bahnnetz seinen Beitrag zur Verkehrswende leisten und umweltgerechter Mobilität ausreichend Schwung geben.“
Weitere Informationen:
Die Deutsche Bahn stellte am 22. Juni 2021 mit den Verbänden VDV und Allianz pro Schiene 20 bundesdeutsche Bahnstrecken zur Reaktivierung vor. Für den Freistaat Sachsen wurden in diese erste DB-Tranche noch keine Strecken zur Wiederbelebung aufgenommen, sondern auf laufende Gespräche verwiesen.
Als ersten Ausblick für mögliche Reaktivierungen in Sachsen wurden folgende Strecken genannt: Kamenz – Hosena, Beucha-Brandis-Trebsen, Döbeln – Meißen, Pockau/Lengefeld – Marienberg, Oberoderwitz – Niedercunnsersdorf, Ebersbach – Löbau.
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