Staatsminister Thomas Schmidt war heute (10. Mai 2021) zu Gesprächen im Lausitzer Revier. Dabei erörterte er mit Kommunalpolitikern und Wirtschaftsvertretern aktuelle Fragen des Strukturwandels und der Entwicklung der Region.
„Mir ist es wichtig, den engen Kontakt in die beiden Braunkohlereviere zu halten, denn hier werden die nächsten Weichenstellungen vorgenommen, um die Region zukunftsfest für die Zeit nach der Braukohle zu machen“, sagte Staatsminister Schmidt. „Wir sind dabei auf einem sehr guten Weg. Erst vor wenigen Tagen wurde im Lausitzer Revier der Regionale Begleitausschuss gebildet, der in wenigen Wochen erstmals Projekte auswählen wird, die mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgesetzt werden sollen.“
Aktuell liegen der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung (SAS) 126 Projektvorschläge aus dem Lausitzer Revier vor, die nun nach und nach qualifiziert und in einem Scoring-Verfahren bewertet werden, damit der Regionale Begleitausschuss voraussichtlich Ende Juni eine erste Projektauswahl treffen kann. Bereits im vergangenen Jahr wurden in einem vereinfachten Förderverfahren erste wichtige Projekte auf den Weg gebracht.
Bei der heutigen Revierfahrt stand zunächst ein Besuch des Flughafens Kamenz auf dem Programm. Hier wollen Forschungseinrichtungen und Unternehmen das „Forschungszentrum Autonom Elektrisch Fliegen“ (AEF) errichten. Das Zentrum könnte für Luftfahrzeuge neue Antriebskonzepte auf Hybrid- oder Wasserstoffbasis entwickeln und erproben. Auf diese Weise könnte das Fliegen deutlich umwelt- und ressourcenschonender werden. Forschungsfelder wären auch autonome Steuersysteme, die Erprobung neuer Flugführungskonzepte oder die Vernetzung von Fluggeräten untereinander.
Im Anschluss tauschte sich der Minister mit der Oberbürgermeisterin von Niesky, Beate Hoffmann, aus. Die Stadt hat großes Interesse daran, sich mit dem „Konrad-Wachsmann-Haus“ und den historischen Modellholzhaussiedlungen in die sächsische Holzbauinitiative einzubringen und Partner des geplanten Holzbaukompetenzzentrums zu werden.
Aufbauend auf diesen und vielen weiteren Traditionen in Sachsen soll das Zentrum unter dem Dach der Zukunftsinitiative simul+ in den nächsten Jahren aufgebaut werden und Akteure in ganz Sachsen vernetzen. In einem ersten Schritt werden die bestehenden und wachsenden Kompetenzen gebündelt.
Das Holzbaukompetenzzentrum soll der Verwendung von Holz als Baustoff neue Impulse verleihen, dazu neue Technologien in den Blick nehmen und helfen, das nötige Wissen zum Holzbau verbreiten. Niesky kann dafür einen herausragenden Beitrag leisten.
Auf dem Flugplatz Rothenburg informierte sich der Minister über die Erfahrungen, die die Elbe Flugzeugwerke (EFW) bei der Zerlegung und dem Recycling eines Airbus A 320 gemacht haben. Das Pilotprojekt war vor kurzem mit großem Erfolg beendet worden. Nach Angaben des Unternehmens konnten 85 Prozent aller Komponenten und Materialien wiederverwendet werden. Nun steht die Entscheidung an, ob Rothenburg nach der Pilotphase als Standort für ein Flugzeug-Recycling in größerem Maßstab geeignet ist.
Für den Abend war noch ein Besuch bei dem Schienenfahrzeughersteller Alstom in Bautzen vorgesehen.
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