Anlässlich des Weltwassertages am Montag (22.3.) erklärt Sachsens Umweltminister Wolfram Günther: „Wasser ist unsere Lebensgrundlage und ein unverzichtbares und wertvolles Gut. Der Weltwassertag steht in diesem Jahr unter der Überschrift ›Wert des Wassers‹. Das weist auf die globale Bedeutung des Wassers für Mensch und Natur hin.“
„Der Klimawandel stellt unser Wassermanagement vor große Herausforderungen – direkt bei uns vor der Haustür. In den zurückliegenden drei Dürrejahren hatten wir in einzelnen Talsperren und Flüssen besorgniserregend niedrige Wasserstände. Trockenperioden und Starkregen werden künftig häufiger auftreten. Zudem ist Wasser nicht überall in ausreichender Qualität verfügbar. Der bewusste Umgang mit dieser wertvollen Ressource, ein nachhaltiges Wassermanagement und der Einsatz für Wasserreinheit und Gewässerökologie sind eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft, damit wir auch den kommenden Generationen ausreichend und gutes Wasser hinterlassen.“
Neben seiner unverzichtbaren Funktion für die Trink- und Brauchwasserversorgung ist Wasser notwendig für die Land- und Forstwirtschaft. Darüber hinaus spielt Wasser eine zentrale Rolle in Lebensräumen und als Verbundkorridore für Tiere und Pflanzen.
In Sachsen hat sich zwischen 2018 und 2020 ein Niederschlagsdefizit von rund 500 Liter je Quadratmeter aufsummiert, das entspricht etwa 70 Prozent eines Jahresniederschlages. Hinzu kommt eine stark erhöhte Verdunstung durch gestiegene Temperaturen und eine längere Sonnenscheindauer. Projektionen zeigen, dass sich die regionalen Unterschiede in der Wasserverfügbarkeit weiter verschärfen werden.
Vor allem in Nordsachsen und in der Lausitz werden die Niederschläge künftig weiter zurückgehen, bei der Sanierung der Braunkohlentagebaue sind überdies enorme Mengen Wasser aufzufüllen.
„Für einen erfolgreichen Strukturwandel in den ehemaligen Tagebaugebieten braucht es gemeinsame mit den Nachbarbundesländern abgestimmte Lösungen. Auf der ersten Wasserkonferenz Lausitz haben wir uns daher Anfang März mit Expertinnen und Experten aus Sachsen, Brandenburg und Berlin über das künftige Wassermanagement ausgetauscht und die Sanierung des regionalen Wasserhaushaltes mit besonderem Blick auf Stoffbelastungen und die Bewirtschaftungsmöglichkeiten durch sächsische Speicheranlagen diskutiert“, so Minister Günther.
Der Klimawandel erfordert auch Anpassungen in den Strukturen und Anlagen zur Trinkwasserversorgung. Im Schnitt verbraucht jeder Einwohner in Sachsen etwa 90 Liter Trinkwasser pro Tag. Derzeit erarbeitet das sächsische Umweltministerium eine Grundsatzkonzeption, um den erforderlichen Handlungsbedarf bei der künftigen Nutzung von Rohwasserquellen, Aufbereitungsanlagen und Verteilungsnetze mit Blick auf den Klimawandel zu überprüfen.
Darüber hinaus gewinnt ein nachhaltiges Niederschlags- und Wassermanagement zunehmend an Bedeutung. Hierbei ist es wichtig, Niederschläge auch bei Starkregen in der Fläche zu halten. Versickerung, Grundwasserneubildung und Rückhalt sind erforderlich für stabile Erträge in der Land- und Forstwirtschaft, ausreichende Brauchwasserbestände für die Wirtschaft und nicht zuletzt für eine sichere Trinkwasserversorgung.
Den Wasserrückhalt in der Fläche nimmt das SMEKUL gegenwärtig mit der Entwicklung einer sächsischen Wasserstrategie in den Blick. Zentrale Themen werden dabei Anpassungen in der Land- und Forstwirtschaft, eine den Wasserhaushalt stabilisierende Stadtentwicklung, die Renaturierung von Gewässern und Reaktivierung von Auen, technische Maßnahmen wie der Ausbau des Verbundsystems der Talsperren und der sparsame Umgang mit Grundwasser sein.
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