Vor 30 Jahren wurde der „Tag der Kriminalitätsopfer“ vom Verein WEISSER RING ins Leben gerufen, um auf Menschen aufmerksam zu machen, die durch Kriminalität und Gewalt geschädigt wurden. Politik, Justiz und Medien haben in der Zusammenarbeit mit den ehren- und hauptamtlichen Hilfesystemen in den letzten drei Jahrzehnten viel Positives zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern erreicht.
Jeder Mensch kann zu jeder Zeit, an jedem Ort durch eine Straftat – besonders wenn es sich um eine Gewaltstraftat handelt – verletzt werden und Angehörige oder Freunde verlieren. Häufig ist das Erlebte für die Betroffenen einschneidend bis traumatisierend. Deshalb bietet der Opferhilfe Sachsen e.V. seit 25 Jahren mit ausgebildeten und erfahrenen Fachkräften für Kriminalitätsopfer Hilfe in Form von psychosozialer Beratung und Begleitung an.
Du bist nicht allein – Es gibt Auswege
Die Opferberaterinnen und -berater des Vereins Opferhilfe Sachsen unterstützen jeden Tag Menschen, die durch eine Straftat in irgendeiner Weise betroffen wurden. Das können Verletzte sein, jedes Geschlechts und jeden Alters sowie Angehörige oder Institutionen. Eine Beraterin meint:
„Das sind mutige und tapfere Menschen, die sich entschlossen haben, für sich aktiv zu werden. Sie sind Opfer unterschiedlichster Delikte, die mit Gefühlen von Angst und Ausweglosigkeit einhergehen können. Sie haben sich uns anvertraut und wir begleiten sie auf dem Weg, zu lernen, mit den traumatischen Erlebnissen umzugehen, mit ihnen zu leben und Lebensfreude zurück zu gewinnen.“
Seit Jahren steigen kontinuierlich die Zahlen der Betroffenen, welche sich aktiv Hilfe suchen. Wenn sich ein Kriminalitätsopfer dafür entschieden hat, eine Straftat anzuzeigen, sind Polizei und Justiz für die Ermittlung und die Strafverfolgung zuständig. Die Fachkräfte des Opferhilfe Sachsen e.V. helfen den Betroffenen, die Folgen einer Tat sozial, körperlich, psychisch und materiell zu bewältigen. Wir begleiten die Verletzten in den Ermittlungs- und Strafverfahren, um weitere Opferwerdung zu vermeiden.
Sexualisierte Gewalt ist keine Randerscheinung
Insbesondere die Anzahl der Ratsuchenden, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, steigt. Diese Fälle von sexuellen Übergriffen, sexueller Nötigung und Vergewaltigung gegen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in allen Bevölkerungsschichten machen in den Dienststellen des Opferhilfe Sachsen e.V. 64% aus. Diese Kriminalitätsopfer und ihre Angehörigen empfinden Dankbarkeit, eine niedrigschwellige Anlaufstelle zu haben. Sie treffen auf erfahrene Fachkräfte, die sich Zeit nehmen, ihnen zuhören und sie im Umgang mit ihren Verletzungen unterstützen.
Wir bieten vertrauliche, auf Wunsch auch anonyme Gespräche zur Bewältigung der Geschehnisse an. Nach Bedarf erhalten sie von uns Beratung, Information und Begleitung entlang des Strafverfahrens. Diese Art der Hilfeleistung bietet Transparenz und Orientierung, unterstützt sie darin, ihr Gewalterleben zu verarbeiten und sich in belastenden Situationen besser zurechtzufinden.
Zusätzlich helfen wir bei der Antragsstellung hinsichtlich des Opferentschädigungsgesetzes (OEG), Stiftungsanträgen und des Fonds Sexueller Missbrauch. Hier können Betroffene sexuellen Missbrauchs im familiären Bereich Sachleistung beantragen, die zur Bewältigung der Ereignisse beitragen können.
Wir sind für Sie da – auch in Zeiten von Corona
In der aktuellen Situation, bedingt durch die Pandemie, bleiben die Zahlen der Ratsuchenden weiterhin stabil hoch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den neun Beratungsstellen des Opferhilfe Sachsen e.V. sind während des Lockdowns weiterhin ansprechbar. Die Beratung kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Wir beraten online, telefonisch, per Video und nach Absprache persönlich in der Beratungsstelle.
Eine Beratung ist auch in Ihrer Nähe möglich. Weitere Infos zur Kontaktaufnahme finden Sie unter: www.opferhilfe-sachsen.de
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