Landwirtschaftsminister Wolfram Günther hat am Freitag (19.3.) die KoLa Leipzig eG – Kooperative Landwirtschaft in Sehlis bei Taucha besucht und einen Förderbescheid nach der Richtlinie Landwirtschaft, Innovation und Wissenstransfer (RL LIW/2014) übergeben.
Mit den bewilligten Fördermitteln plant die Genossenschaft unter anderem den Neubau eines Gewächshaues mit Erdthermie sowie die Errichtung einer Arbeitshalle einschließlich Regenwassersammeltank. Im Rahmen des Besuchs kam Günther darüber hinaus mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern der „Solidarischen Landwirtschaft“ in und um Sehlis ins Gespräch.
Landwirtschaftsminister Günther begrüßt das Konzept der „Solidarischen Landwirtschaft« ausdrücklich: »Auf diese Weise rücken Verbraucherinnen und Verbraucher auch aus der Stadt sehr eng mit Erzeugerinnen und Erzeugern der Region zusammen. Es freut mich, dass damit das Bewusstsein für den Wert und die Qualität regional und nachhaltig erzeugter Lebensmittel gestärkt wird, aber auch dass hier Wertschöpfung vor Ort stattfindet. Unser Ziel ist es, regionale Erzeugung und Versorgung insgesamt viel stärker auszubauen und aus der Nische hin zur Systemrelevanz bringen. Deshalb unterstützen wir neben klassischen auch alternative Formen der lokalen Lebensmittelproduktion wie hier die ›Solidarische Landwirtschaft‹“.
Die Kooperative Landwirtschaft Leipzig wurde 2019 gegründet und liefert regionales Gemüse aus ökologischer Erzeugung über Verteilstationen in Leipzig direkt an ihre Mitglieder. In der Anbausaison 2021 versorgt die Genossenschaft bereits mehr als 2500 Menschen in der Region Leipzig mit frischem Bio-Gemüse nach dem Konzept der „Solidarischen Landwirtschaft“.
Dabei bestellen die Genossenschaftsmitglieder unterschiedlich große Anteile der Gemüseernte. Über ein Staffelpreissystem werden mit Solidaritätspreisen diejenigen Anteile finanziert, die preisreduziert sind und somit die Teilhabe von sozial benachteiligten Menschen ermöglicht. Den Anbau, die Ernte, das Packen der Gemüsekisten und die Auslieferung in die Verteilstationen in Leipzig und Umgebung organisieren professionelle Gärtnerinnen und Gärtner.
Hintergrund „Solidarische Landwirtschaft“:
Gerade im Umfeld großer Städte entstehen durch die „Solidarische Landwirtschaft“ fruchtbare Stadt-Land-Beziehungen. Genossenschaftsmitglieder und ihre Familien können an der Gemüseernte teilhaben und zugleich mitwirken. Bei wichtigen Entscheidungen der Genossenschaft haben Mitgliederinnen und Mitglieder Stimmrecht. Die Gärtnerinnen und Gärtner der Genossenschaft verkaufen ihre Erzeugnisse an die Mitglieder und können damit den Anbau und den Absatz ihrer Erzeugnisse sicher planen.
Hintergrund zur Richtlinie Landwirtschaft, Innovation und Wissenstransfer (LIW/2014):
Mit dieser Richtlinie verfolgt der Freistaat das Ziel, landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe bei der Einführung umweltschonender Techniken zu unterstützen und Sachsen als wichtigen Standort für die pflanzliche Erzeugung zu stärken. Gefördert werden unter anderem Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe einschließlich Garten- und Weinbau und Vorhaben des Wissenstransfers einschließlich Demonstrationsvorhaben. Ein neuer Aufruf ist für das 2. Quartal 2021 geplant.
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