Die im Freistaat Sachsen in der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung verankerten Testpflichten für Arbeitgeber und Beschäftigte werden von den Unternehmen in der Region Leipzig verantwortungsvoll umgesetzt. Das geht aus einer aktuellen Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig hervor.
Fast 70 Prozent der befragten Unternehmen sind demnach von der seit 15. März geltenden wöchentlichen Testpflicht für Personen mit Kundenkontakt betroffen. Davon haben 31 Prozent diese bereits durchgeführt, 38 Prozent stehen in den Startlöchern.
Für die ab 22. März zusätzlich geltende Pflicht, ihren Beschäftigten am Arbeitsplatz Testangebote zu unterbreiten, haben sich fast drei Viertel der Unternehmen bereits aufgestellt. An der von der IHK zu Leipzig vom 17. bis 21. März durchgeführten Befragung haben sich 811 Unternehmen aller Branchen aus der Region Leipzig beteiligt.
Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Corona-Testpflicht bereiten den Unternehmen insbesondere die noch mangelnde Verfügbarkeit von Schnelltests (67 Prozent) und die hohen Kosten (70 Prozent). 40 Prozent der Unternehmen verfügen noch nicht über geschultes Personal zur Durchführung der Tests.
Jeweils 29 Prozent haben Informationsdefizite bzw. arbeitsrechtliche Fragen. Vor diesem Hintergrund sehen 49 Prozent der befragten Unternehmen die sächsische Corona-Testpflicht in Unternehmen prinzipiell kritisch, während 42 Prozent grundsätzlich Zustimmung signalisieren.
Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig: „Eine forcierte Teststrategie ist ohne Frage ein wichtiger Faktor bei der Eindämmung der Pandemie und wurde von der Wirtschaft auch eingefordert. Es kann aber nicht sein, dass der Staat die Unternehmen bei Beschaffung und Kosten für das Testen alleine lässt und damit Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsschutzes auf die Wirtschaft abwälzt. Vor allem für kleine Unternehmen bedeuten die Testpflichten eine erhebliche zusätzliche Belastung, dennoch stellen sie sich der Verantwortung und setzen die neuen, wieder sehr kurzfristig eingeführten Vorgaben um.
Die Politik muss jetzt endlich auch liefern und die Defizite staatlichen Handelns bei der Pandemiebekämpfung abstellen. Das Impfen muss endlich Fahrt aufnehmen, Tests müssen flächendeckend und kostenlos auch für Unternehmen und Selbstständige verfügbar sein. Es braucht eine auf allen Ebenen klare, verlässliche und auf Öffnungen und Normalisierung abzielende Strategie der Pandemiebekämpfung.“
Ein baldiges Ende der Pandemie kann es nur mit einer effektiven Impfstrategie geben. Mehr als jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) wäre laut IHK-Befragung bereit, für die eigenen Mitarbeiter eine Corona-Schutzimpfung zu organisieren bzw. anzubieten, wenn sich dazu die Möglichkeit eröffnet.
Keine Kommentare bisher