Ab Montag gibt es im Freistaat für die Kinder wieder die Möglichkeit, Grundschulen und Kitas zu besuchen. Dazu erklärt Christin Melcher, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: „Der Besuch von Kitas und Grundschulen ist jetzt besonders wichtig für Kinder, die es in der häuslichen Lernzeit nicht leicht haben - sei es aufgrund technischer Hürden, fehlender Lernräume zu Hause oder sozialer Schwierigkeiten. Das bedeutet aber nicht, dass ab Montag alle Kinder vor Ort betreut bzw. beschult werden müssen.“
„Wir wollen insbesondere den Schülerinnen und Schülern zumindest ein eingeschränktes Präsenzangebot machen, die integrativ oder in DaZ-Klassen unterrichtet werden oder die nach Einschätzung der Lehrkraft auf (schulische) Förderung besonders angewiesen sind. Gleichzeitig müssen wir die Kinder im Blick behalten, die selbst zur Risikogruppe gehören oder im nahen Umfeld regelmäßig mit gefährdeten Personen in Kontakt sind, etwa mit Familienmitgliedern.
Der Verzicht auf eine Präsenzpflicht ist zunächst ein gangbarer Weg. Es braucht aber auch künftig Regelungen, die Ausnahmen von der Präsenzpflicht jenseits eines ärztlichen Attests ermöglichen. Außerdem braucht es ein Konzept zur regelmäßigen Kontaktaufnahme bei ausgesetzter Präsenzpflicht durch Lehrkräfte oder Schulsozialarbeit, um niemanden aus dem Blick zu verlieren.“
„Für die Kitas bedeutet der eingeschränkte Regelbetrieb in festen Gruppen eine hohe organisatorische Herausforderung. Sie dürfen nicht alleine gelassen werden. Ich erwarte vom Kultusministerium Empfehlungen und Vorgaben zu Gruppenbildung und Personaleinsatz, denn die ohnehin angespannte personelle Lage wird durch die Notwendigkeit der aktuellen Anpassungen noch verschärft.“
„Effektive Test- und Schutzkonzepte für Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte sind unabdingbar. Der Freistaat übernimmt wie angekündigt die einmalige Testung des Kita-Personals, danach stehen die Kommunen in der Verantwortung. Allen Personen, die in Bildungseinrichtungen arbeiten, müssen mindestens drei Mal wöchentlich kostenlos Schnelltests zur Verfügung stehen.
Sobald zuverlässige Schnell- und Selbsttests verfügbar sind, müssen sie in Kitas und Schulen zur Anwendung kommen. Daneben müssen selbstverständlich die Hygienekonzepte und Abstandsregeln durch kleinere Klassen bzw. Gruppen weiter eingehalten und umgesetzt werden. Wir halten außerdem an unserer Forderung fest, Schulleitungen mehr Eigenverantwortung einzuräumen, auf die konkrete Situation vor Ort zu reagieren.“
Melcher erklärt abschließend: „Wir brauchen einen Perspektivplan, um den Menschen transparent aufzuzeigen, an welchem Punkt welche Maßnahmen zu treffen sind. Für uns Bündnisgrüne steht hier die Frage nach der Balance zwischem dem Recht auf Bildung und Teilhabe und dem Gesundheitsschutz im Mittelpunkt.“
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