Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen hat den ersten Vorschlag des Arbeitgeberverbandes VME zur Lösung des Tarifkonflikts in der Metall- und Elektroindustrie als unzureichend zurückgewiesen. „Substantielle Antworten auf die Fragen von Transformation, Beschäftigungssicherung, der Verbesserung der Übernahme und zur Angleichung Ost sind die Arbeitgeber schuldig geblieben“ sagte Birgit Dietze, Bezirksleiterin der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen nach der dritten Verhandlung am Mittwoch in Berlin.
„Einig waren wir uns, dass die anstehenden Herausforderungen nur gemeinsam und mit innovativen Lösungen für die Zukunft zu bewältigen sind. In den konkreten Antworten lagen wir jedoch weit auseinander. Automatisierte Kostensenkungsprogramme, wie von den Arbeitgebern gefordert, sind keine gestaltenden Antworten für die Zukunft. Nur mit einem „Nein“ auf die lange schwelende und offene Frage der Angleichung Ost zu reagieren, ist ebenfalls wenig kreativ“, sagte Dietze nach der dritten Verhandlung.
„Zwar sehen auch wir die coronabedingten wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Allerdings gibt es diese nicht überall. Die Forderungen sind angemessen und weisen in die Zukunft. Die Beschäftigten sind diejenigen, die durch die Krise mit Maske, Abstand und Hygieneeinhaltung oder aus dem Homeoffice die wirtschaftliche Kraft aufrechterhalten und vielfach durchproduziert haben.
Und: wir haben mit einem angemessenen Abschluss im März 2020 auf die wirtschaftlichen Fragen reagiert. Ein Nullrunde für die Beschäftigten in 2021, ein Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung in 2022, jeder fehlende Ansatz für eine Bewegung in der Frage der Angleichung Ost und zukunftsweisende Ideen zur Frage von Beschäftigungssicherung und Transformationsgestaltung sind keine Grundlage für einen soliden Tarifabschluss“ sagte Birgit Dietze.
Die IG Metall fordert ein Volumen von vier Prozent mehr Geld für zwölf Monate, das zur Sicherung von Beschäftigung und Einkommen eingesetzt werden soll. Neben einem tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge steht die Angleichung Ost mit der Forderung nach einem Tariflichen Angleichungsgeld auf der Agenda.
Außerdem soll die Übernahme der Auszubildenden verbessert und über die Einbeziehung der Dual Studierenden gesprochen werden. Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen verhandelt für die ca. 110.000 Beschäftigten in Berlin und Brandenburg.
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