Der 27. Januar als Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ist ein Datum, dass sich in die deutsche Geschichte eingebrannt hat. Er erinnert schmerzlich daran, dass es den Deutschen nicht möglich war, sich selbst von der Diktatur des Nationalsozialismus zu befreien.
Er erinnert daran, dass sich die Vernichtungsmaschinerie der Nazis nur durch das Mittun ihrer Helfer und Helfershelfer sowie der willfährigen Bürokratie so lange halten konnte. Der Gedenktag erinnert auch daran, dass sehr viele der in den Vernichtungslagern ermordeten Menschen Kinder und Jugendliche waren, die ohne Skrupel in den Tod ge-schickt wurden.
Der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben, Dr. Thomas Feist, nahm an der Gedenkfeier im Sächsischen Landtag teil und machte nach der Veranstaltung deutlich, dass Gedenken und Erinnern immer auch Mahnung zum Handeln sein muss. „Antisemitismus bekämpft man nicht durch Reden, sondern durch Tun, durch das Einstehen für den Anderen, das In-Schutz-Nehmen von Mitmenschen“, so der Beauftragte.
Das nationale Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“, das wir mit starker Unterstützung auch im Freistaat begehen, kann helfen, die Kenntnisse über jüdisches Leben in Sachsen zu erhöhen und somit Vorurteile und letztlich Anfälligkeit für antisemitisches Ge-dankengut zu verringern.
Das Werben für gegenseitiges Verständnis muss dabei von einem starken Engagement der sächsischen Politik für Programme der Antisemitismusprävention und -bekämpfung begleitet werden. Hier ist das Parlament gefordert, dies in den laufenden Haushaltsverhandlungen angemessen zu berücksichtigen.
Der Holocaust-Gedenktag darf nicht nur ein wichtiger Tag der Erinnerung sein. Er bedeutet auch Verpflichtung für heutige Politik, Jüdisches Leben in Sachsen zu fördern und jeglichen Antisemitismus wirksam zu bekämpfen.
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