Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) ist das wichtigste Instrument der sächsischen Wirtschaftsförderung. Sie dient in erster Linie dem Aufbau und der Sicherung von Arbeitsplätzen und der Stärkung der Eigenkapitalbasis sächsischer Unternehmen.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Im vergangenen Jahr haben die gewerblichen Unternehmen und Kommunen in Sachsen ihre Investitionstätigkeit gegenüber 2019 weiter ausgebaut. Aufgrund der Corona-Pandemie war zu befürchten, dass Investitionen zurückgestellt oder in kleinerem Umfang getätigt werden.
Der erwartete Einbruch bei den Antragszahlen trat jedoch nicht ein, was sich in den jetzt vorliegenden Förderdaten für das Jahr 2020 widerspiegelt. Der Freistaat hat GRW-Zuschüsse in Höhe von 244 Millionen Euro für neue Investitionsvorhaben gewährt.“ 2019 waren es 215 Millionen Euro.
Gewerbliche Vorhaben
Die Sächsische Aufbaubank – Förderbank (SAB) hat für insgesamt 309 gewerbliche Vorhaben – mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 676 Millionen Euro – GRW-Zuschüsse von insgesamt rund 118 Millionen Euro bewilligt. Mehr als 2.000 Arbeitsplätze werden mit diesen Investitionen neu entstehen und über 8.100 Arbeitsplätze gesichert. Rund 95 Prozent der geförderten Unternehmen sind kleine und mittlere sächsische Unternehmen (KMU) des verarbeitenden Gewerbes und der wirtschaftsnahen Dienstleistungen.
Ein Beispiel für ein gefördertes KMU ist die Investition der Naturcamping Brettmühlenteich eG, die in Thiendorf/OT Zschorna (Landkreis Meißen) fast zwei Millionen Euro in die Errichtung eines Campingplatzes mit Ferienhäusern, Caravan-Stellplätzen und Gastronomie investieren wird. Mit dem Vorhaben sollen fünf neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die GRW-Förderung durch die SAB beträgt 586.500 Euro.
Darüber hinaus investieren auch große Unternehmen in die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Betriebsstätten in Sachsen. Diese Investitionen tragen ebenfalls dazu bei, Wirtschaftskraft, Beschäftigung und nachhaltiges Wachstum in allen sächsischen Regionen zu sichern.
In letzter Zeit hatten mehrmals Großkonzerne angekündigt, im Rahmen von Rationalisierungsmaßnahmen ostdeutsche bzw. sächsische Standorte zu schließen, auch wenn diese teilweise rentabler arbeiteten als andere Standorte. Es gibt glücklicherweise aber auch andere Beispiele. Dort haben sächsische Standorte innerhalb der Konzernstrategie besondere Bedeutung. Von daher bleibt auch weiterhin die Förderung solcher Unternehmen und Investitionen wichtig.
So wird die Schweizer SKAN AG, welche zu den Weltmarktführern in den Bereichen Reinraumausrüstungen und Bau von Isolatoren für die pharmazeutische Industrie gehört, ihren einzigen deutschen Standort in den kommenden Jahren weiter ausbauen.
Die SKAN Deutschland GmbH mit Sitz in Görlitz-Hagenwerder hat sich seit ihrer Gründung 2013 als führender Fertigungsstandort der Gruppe im Bereich modulare Isolatorprodukte mit 200 Arbeitsplätzen etabliert. Sie wird für ihr Vorhaben „Process Automation“ in Görlitz rund 22 Millionen Euro investieren und weitere 65 Arbeitsplätze neu schaffen. Die GRW-Förderung durch die SAB beträgt rund 3,25 Millionen Euro.
Ausbau der kommunalen wirtschaftsnahen Infrastruktur
Mit den GRW-geförderten Vorhaben können Kommunen Gewerbeflächen erschließen und Brachen wieder nutzbar machen, gewerbliche Unternehmen an überregionale Netze anschließen, Gewerbezentren und öffentliche Tourismuseinrichtungen errichten und ausbauen.
„Die von der Landesdirektion Sachsen (LDS) geleistete GRW-Förderung zum Ausbau der kommunalen wirtschaftsnahen Infrastruktur hat im Jahr 2020 Höchstniveau erreicht. Noch nie in den vergangenen zehn Jahren haben Sachsens Kommunen ein so hohes Förderniveau, also eine finanzielle Unterstützung ihrer geplanten Maßnahmen, erreicht“, sagt Minister Dulig.
94 kommunale Investitionsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von mehr als 153 Millionen Euro wurden in diesem Bereich in Angriff genommen. Dafür haben die Mitarbeiter in den Dienststellen der LDS rund 126 Millionen Euro GRW-Förderung bewilligt. Dies setzt die 2019 begonnene Entwicklung fort, denn bereits im Jahr 2019 wurden erstmals mehr als 100 Millionen Euro GRW-Zuschüsse für die kommunale wirtschaftsnahe Infrastruktur gewährt.
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