Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat heute in Dresden eine erste Bilanz zur Luftqualität 2020 in Sachsen gezogen. Danach sind alle Grenzwerte für die Luftschadstoffe Feinstaub PM10, Stickstoffdioxid, Benzol und Schwefeldioxid eingehalten worden.
Der Trend zu niedrigeren Feinstaubwerten setzt sich fort. Der Tagesgrenzwert für Feinstaub PM10 ist das sechste Jahr in Folge eingehalten worden. Wesentlicher Grund für die niedrigen Feinstaubwerte war der sehr milde Winter. Nach den vorläufigen Ergebnissen hat es nur zwei Tage gegeben, an denen der Feinstaubgrenzwert überschritten wurde – einmal am Neujahrstag in Folge des Silvesterfeuerwerks 2019/2020 und einmal am 28. März als Saharastaub über Süd- und Mitteldeutschland zog. Das ist die niedrigste Anzahl an Überschreitungstagen seit Inkrafttreten des Feinstaubgrenzwertes im Jahr 2005.
Zur Einordnung: Der Tagesgrenzwert für Feinstaub PM10 beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf an maximal 35 Tagen pro Jahr überschritten werden.
Der Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde das zweite Jahr in Folge eingehalten. Insbesondere an den verkehrsnah gelegenen Messstationen sanken die Konzentrationen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich. Der höchste Jahresmittelwert wurde an der Station Dresden-Bergstraße mit 29 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen.
Die Ozonkonzentrationen waren im Sommer 2020 geringer als in den beiden Vorjahren. Ab einer Ozonkonzentration von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in der Stunde wird die Bevölkerung informiert. Eine solche kurzfristige Akutbelastung hat es nur am 9. August zwischen 11 und 12 Uhr an der Messstation Schwartenberg gegeben.
Die Konzentrationen weiterer Luftschadstoffe wie Benzol und Schwefeldioxid waren unauffällig und lagen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Eine ausführliche Bewertung der Luftqualität erscheint im Sommer im „Jahresbericht zur Immissionssituation 2020 in Sachsen“. Darin wird auch auf die Auswirkungen der coronabedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf die Luftqualität eingegangen. Vorläufige Auswertungen zum ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 hatten gezeigt, dass insbesondere an verkehrsnahen Messstationen geringere Luftschadstoffkonzentrationen aufgetreten sind.
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