In den aktuellen Tarifverhandlungen für die nicht-ärztlichen Beschäftigten zwischen dem Universitätsklinikum Leipzig und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wurde eine Einigung erzielt. Für die Pflegekräfte wurden bereits im Januar 2020 grundsätzlich die Entgeltordnung und die Entgelttabelle der Länder übernommen. Künftig gelten auch für die nichtpflegerischen Beschäftigten des UKL eine neue Entgeltordnung sowie Entgelttabellen, die vom Tarifvertrag der Länder übernommen wurden.
Darüber hinaus einigten sich die Tarifvertragsparteien auf einen neuen Manteltarifvertrag, der stärker an den Tarifvertrag der Länder angeglichen wurde. Deutlich verbessert werden die Wechselschicht- und Schichtzulagen und der Zusatzurlaub für Schichtarbeit. Zudem erhalten die Beschäftigten noch in diesem Jahr eine weitere Corona-Sonderzahlung.
Wesentlicher Bestandteil der Tarifeinigung sind eine neue Entgeltordnung und die Übernahme der Entgelttabelle aus dem Länderbereich für die Beschäftigten außerhalb des ärztlichen und pflegerischen Dienstes. Die Entgeltordnung berücksichtigt die veränderten Anforderungen in einem modernen Universitätsklinikum besser und sieht attraktivere Eingruppierungen für zahlreiche Berufsgruppen vor. Sie tritt am 1. Juni 2021 in Kraft.
Bereits rückwirkend zum 1. Oktober 2020 gilt die neue Entgelttabelle, die im Rahmen der Überleitung zu Entgeltsteigerungen um durchschnittlich 3,8 Prozent, aber mindestens 100 Euro, führt. Die Tarifergebnisse im Länderbereich gelten künftig auch für die Beschäftigten im Haustarifvertrag des UKL.
„Die sehr umfangreichen und langen Verhandlungen parallel zur Bewältigung der Corona-Pandemie haben uns viel abverlangt, um so erfreuter sind wir, jetzt eine so gute und für unsere Beschäftigten wegweisende Einigung erzielt zu haben“, sagt Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig.
„Damit haben wir uns den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes erheblich angenähert. An einigen Stellen gehen wir sogar über das Niveau dieser Tarifverträge hinaus und berücksichtigen die hausspezifischen Besonderheiten besser, sodass wir insgesamt attraktive und leistungsgerechte Vergütungen anbieten können“.
Für die Pflegeberufe waren schon am 1. Januar 2020 eine neue Entgeltordnung und Entgelttabelle in Kraft getreten. Hier erfolgt die nächste Engelterhöhung um 1,3 Prozent ab 1. Januar 2021 analog zum TV-L. Zudem wird die in der letzten Tarifeinigung im Juni 2019 vereinbarte Pflegezulage auf 125,34 Euro angehoben.
Wolfgang Pieper, der Verhandlungsführer der Gewerkschaft von ver.di, führt dazu aus: „30 Jahre nach der Wiedervereinigung war es längst überfällig, die Angleichung der Bezahlung an das Westniveau zu vollenden. Das haben wir jetzt endlich für alle Beschäftigten des UKL erreicht.“
Für die Mitarbeiter im besonders belasteten Wechselschicht- und Schichtdienst wurden die Zulagen nahezu verdoppelt. Die Wechselschichtzulage wird von 118 Euro auf 225 Euro bis 2023 erhöht. Der Zusatzurlaub für Wechselschichtarbeit erhöht sich bis 2024 auf bis zu neun und für Schichtarbeit auf bis zu sechs Tage.
„Für ver.di war vor allem die Besserstellung der besonders stark belasteten Beschäftigten in der Wechselschicht- und Schichtarbeit durch eine höhere Zulage und mehr Zusatzurlaub ein wichtiges Ziel. Mit diesem Abschluss haben wir einen großen wichtigen Schritt getan, dem weitere folgen müssen“, so Wolfgang Pieper.
Nachdem das Universitätsklinikum Leipzig sich bereits im Mai bei den Mitarbeitern mit einem Corona-Bonus von 400 Euro bedankt hat, folgt nun eine weitere Corona-Sonderzahlung. Im Dezember erhalten die nichtärztlichen Beschäftigten 600, 400 oder 250 Euro steuerfrei, wobei die Empfänger niedrigerer Gehälter höhere Zulagen erhalten. Die Corona-Sonderzahlung ist Bestandteil des Gesamtpakets zur Einigung für die nichtärztlichen Beschäftigten im Rahmen der Entgeltrunde, der Überleitung in die neue Entgeltordnung sowie der Anpassung des hausinternen Manteltarifvertrages.
„Mit der Sonderzahlung würdigen wir das Engagement unserer Beschäftigten, die gerade jetzt, in der in unserer Region sehr viel stärkeren zweiten Pandemie-Welle, mit großem persönlichen Einsatz die Versorgung der Patienten sicherstellen“, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL.
Auch Auszubildende erhalten künftig mehr Entgelt sowie höhere Jahresonderzahlungen. „Das UKL bleibt damit ein attraktiver Ausbildungsort für junge Menschen“, so Wolfgang Pieper.
Dr. Jacob betont abschließend: „Die jetzt mit ver.di vereinbarten Neuregelungen tragen dazu bei, dass der Arbeitsplatz Universitätsmedizin berufsgruppenübergreifend seine Anziehungskraft behält und das UKL weiterhin für engagierte und gut ausgebildete Fachkräfte in allen Bereichen interessant bleibt.“
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