Staatsministerin Barbara Klepsch nimmt heute (9. Oktober 2020) um 17 Uhr an der feierlichen Eröffnung der Gedenkstätte an der Sophienkirche Dresden teil. Die Busmannkapelle wird mit der Eröffnung in „Denkraum Sophienkirche“ umbenannt. Vor dem DenkRaum Sophienkirche unter freiem Himmel erfolgt die Schlüsselübergabe der über zehn Jahre währenden Baustelle an die Bürgerstiftung Dresden und damit an die interessierte Öffentlichkeit.

Harald Bretschneider und Gerhard Glaser, beide auch Stiftungsräte der Bürgerstiftung, können damit ein langes Kapitel Erinnerungsarbeit in Dresden schließen und freuen sich beide über das, was bis zum letzten Moment vor der Eröffnung nun vollendet wird. Die Errichtung wurde vor allem durch die Fördergesellschaft und deren über 1.000 Spender vorangetrieben.

Die Baukosten für den futuristischen Glaskubus von Siegmar Lungwitz betrugen insgesamt 4,8 Mio. Euro, Budgets und Termine konnten eingehalten werden. Finanziert wurden die Bauarbeiten mit insgesamt rund 699.000 Euro durch die Bürgerstiftung, die Fördergesellschaft und private Spenden. Die Landeshauptstadt Dresden unterstützte das Projekt mit rund 810.000 Euro und die Landeskirche mit rund 350.000 Euro.

Der letzte Bauabschnitt wurde vollendet nur durch die Unterstützung des Freistaats Sachsen aus Steuermitteln, aus dem so genannten Mauerfonds und aus den Mitteln der Parteien und Massenorganisationen der DDR. Insgesamt wurden durch das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus für dieses Vorhaben rund 3,5 Millionen Euro bewilligt.

„Nur durch das langjährige bürgerschaftliche Engagement der Dresdner Bürgerinnen und Bürger kann eine Heilung dieser noch offenen Wunde Dresdens ermöglicht werden. Ich danke allen Ehrenamtlichen, die sich viele Jahre für den Bau der Gedenkstätte engagiert haben. Ich freue mich sehr, dass wir mit der finanziellen Unterstützung über den Freistaat Sachsen den letzten Bauabschnitt ermöglichen konnten und damit die 12 Jahre währende Bauzeit abgeschlossen ist“, betonte die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch.

Die Bürgerstiftung Dresden hatte sich 2002 bereit erklärt, das Projekt zu unterstützen und später auch, als Bauherrin zu fungieren. Sie koordiniert künftig die ehrenamtlichen Führer und den Museumsdienst und führt bereits verschiedene Jugend- und Schülerprojekte durch. Das Thema Stadtgeschichte und das Erinnern an den Missbrauch politischer Macht wird in den Fokus der Bildungsarbeit rücken. Das prämierte Projekt „Generationendialog“ der Bürgerstiftung mit Zeitzeugengesprächen wird Teil der Workshop-Arbeit mit Dresdner Schulen.

Annekatrin Klepsch, Beigeordnete der Landeshauptstadt Dresden für Kultur und Tourismus wird ihren Blick auf die Dresdner Erinnerungskultur in einem Vortrag am 27.10. um 17 Uhr werfen: »Mit der Bauübergabe des Denkraumes Sophienkirche wird ein bedeutendes Stück Stadtgeschichte an prominenter Stelle wieder erlebbar gemacht. Ich danke der Fördergesellschaft und der Bürgerstiftung Dresden für ihr Engagement zur Errichtung dieses Gedenkortes im Herzen unserer Stadt.“

Der DenkRaum ist künftig von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet (bis Ende November). Mitwirkung wird ausdrücklich erbeten. In den Herbstferien finden Spezialführungen statt u.a. mit Ernst Hirsch, Frank Richter, Gudrun Hensling, Annekatrin Klepsch, Hagen Grütze und Thomas Röttger sowie Harald Bretschneider.

Für Rückfragen: www.denkraum-sophienkirche.de
Katrin Sachs, Mitglied des Vorstands der Bürgerstiftung Dresden (Tel. 0171 7 66 55 48)

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

 

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