Mit einem riesigen Rententopf wirbt Die Linke am 17. und 18. September 2020 in Leipzig unter dem Motto „Ein Topf für alle“ für ein solidarisches Rentensystem und kritisiert zugleich die Extrawürste im Rentensystem für Politiker/-innen und Beamt/-innen. Der Rententopf für alle wird noch bis 14. Oktober 2020 an insgesamt 34 Standorten in Sachsen präsentiert.
In Leipzig findet die Aktion, begleitet vom Büro des Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann, am 17. und 18. September statt. Eine kleine Ausstellung und eine offene Gesprächsarena soll Bürgerinnen und Bürgern anregen über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Rente, aber auch über faire Löhne ins Gespräch zu kommen.
Folgende Termine sind an den beiden Tagen geplant:
Donnerstag, 17. September:
9:00 – 12:00 Uhr: – Georg-Schuhmann-Straße 150, im Bereich vor dem Arbeitsamt (Vorplatz)
dabei: Marianne Küng-Vildebrandt (Stadträtin Leipzig)
13:00 – 16:00 Uhr: – Wilhelm-Leuschner Platz, Innenseite des Rings vor Filiale Deutsche Bank
dabei: Juliane Nagel (MdL), Franziska Riekewald (Stadrätin Leipzig)
Freitag, 18. September:
9:00 – 12:00 Uhr: – Leipzig, Grünau, auf Platz zwischen Stuttgarter Allee und Alte Salzstraße
dabei: Dr. Adam Bednarsky (Vorsitzender Stadtverband, Stadtrat Leipzig)
18:00 – 21:00 Uhr: – Lindenauer Markt, zentral
dabei: Marco Böhme (MdL)
Hintergrund:
Derzeit leben 631.000 Sächs/-innen nach 40 Arbeitsjahren von weniger als 1.200 Euro Rente und 314.000 davon mit weniger als 1.000 Euro. Von der neu geschaffenen sogenannten Grundrente sind viele Menschen aus Sachsen ausgeschlossen, da sie aufgrund von Wendebiografien nicht auf die notwendigen 33 Beitragsjahre kommen. Wer heute in Sachsen in den Ruhestand geht, hat sich oftmals durch Phasen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien, Erwerbslosigkeit oder der beruflichen Umorientierung in den schwierigen Wendejahren gekämpft.
Unter der Regierung von Gerhardt Schröder (SPD) wurde ab 2000/2001 mit einer Reform die staatliche Rente geschwächt und das Geschäftsmodell der privaten Rentenversicherung (Riester) im Sinne des Profits für Banken und Versicherungen gestärkt. Zusätzlich wurden Rentenbeiträge abgesenkt sowie die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre politisch vorbereitet.
Seit den Jahren der Agenda 2010 kam es ab den Jahren 2003 zudem zu massiven Kürzungen im sozialen Bereich und zu einer nie dagewesenen Ausweitung des Billiglohnsektors, der bis heute Wirkung zeigt. Die Folgen sind Altersarmut auch in Sachsen.
Mit Maßnahmen wie der Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent und einem Mindestlohn von 13 Euro wollen linke Politiker_innen gegen die Altersarmut vorgehen und schlagen eine „Solidarische Mindestrente“ vor, die für Menschen ab 65 Jahren dafür sorgen soll, dass niemand im Alter von weniger als aktuell 1.050 Euro netto leben muss. Um Altersarmut in der Zukunft wirksam begegnen zu können, muss sich unsere Gesellschaft hinterfragen, ob sie es sich auch zukünftig leisten will, dass Politiker/-innen und Beamt/-innen, Freiberufler/-innen und Selbständige sowie Top-Verdiener/-innen sich nicht am Solidarprinzip der staatlichen Rente beteiligten.
Die Linke will ein Rentensystem, in das alle einzahlen und das alle vor Altersarmut schützt. Entscheidend für eine gute Rente sind auch faire Löhne in den Erwerbsjahren davor. Wer jahrzehntelang im Niedriglohnsektor schuften musste, darf in der Rente nicht auch noch mit dem Gang zum Sozialamt bestraft werden.
Montag, der 14. September 2020: Nach dem Demosamstag ist vor dem Demosamstag
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