Hanka Kliese, Sprecherin für Justiz der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Freitag zur Debatte um härtere Strafen bei Kindesmissbrauch: „Es ist richtig, dass jetzt neue Gespräche über die Ahndung von Kindesmissbrauch in Gang gekommen sind.“
„Jeder Fall von sexuellem Missbrauch muss konsequent geahndet werden. Mit einer Strafrechtsverschärfung allein aber ist es nicht getan“, so Hanka Kliese. „Beim Schutz unserer Kinder muss man an vielen Stellen ansetzen. Notwendig ist ein engmaschiges Sicherheitsnetz, das viele Partner gemeinsam spannen.“
„Höhere Strafen sind nicht der Weisheit letzter Schluss“, so Hanka Kliese weiter. „Wichtig in diesem Zusammenhang sind zum einen bessere Regelungen für den Schutz der Opfer. Es ist eine dauerhafte Aufgabe, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gerichten, Jugendämtern und bei der Polizei noch stärker für das Thema zu sensibilisieren und im Umgang mit Opfern sexueller Gewalt zu schulen.“
„Außerdem ist noch mehr Prävention notwendig. Das Selbstbewusstsein und die Sprachfähigkeit von Kindern muss gestärkt werden, damit sie ihre eigenen Rechte kennen und sich an Erwachsene wenden, wenn sie Grenzüberschreitungen erfahren. Dabei sind Bildungseinrichtungen, Verbände, Vereine, das gesamte soziale Umfeld gefordert. Und jeder muss zum Wohle unserer Kinder verinnerlichen: Nicht wegschauen, sondern eingreifen oder anzeigen.“
„Aber auch Präventionsprojekte wie ‚Kein Täter werden‘ müssen dauerhaft unterstützt und ausgebaut werden. Personen, die bisher (noch) nicht übergriffig geworden sind, aber befürchten, dies zu tun, müssen flächendeckend und zeitnah Therapiemöglichkeiten erhalten“, so Hanka Kliese. „Schließlich müssen auch Behörden personell besser ausgestattet werden und enger zusammenarbeiten.“
Freitag, der 12. Juni 2020: Möglicherweise mehr als 100 Polizist/-innen in „Fahrradgate“ verwickelt
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