Die Sachsen schätzen ihre Förster. Denn deren Arbeit und die der vielen Waldarbeiter ist unerlässlich für den Erhalt des Waldes und somit wertvoll für die gesamte Gesellschaft. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zu Wald und Forstwirtschaft in Sachsen, die das Marktforschungsinstitut hopp im Auftrag von Sachsenforst durchgeführt hat. Aber: Es gibt noch Nachholbedarf in der Kommunikation. Viele Menschen wissen nicht, warum der Wald bewirtschaftet werden muss – und welche vielfältigen Funktionen der Wald erfüllt.
Die Menschen brauchen ihren Wald und sie nutzen ihn vielfältig. So sagten 40 Prozent der insgesamt 1006 Befragten, dass sie mindestens einmal in der Woche in den Wald gehen. Im ländlichen Raum sind dies sogar 49 Prozent. Das tun sie im Wesentlichen, um spazieren zu gehen, zu wandern, zum Radfahren, zum Entspannen und um die Umgebung zu genießen. Folglich ist ihnen auch sehr wichtig, dass der Wald in seinen verschiedensten Funktionen erhalten bleibt. Kritik wird beispielsweise daran geübt, dass im Wald Müll abgeladen wird.
„Die verschiedenen Nutzungsarten bergen natürlich auch Konflikte. Damit müssen wir umgehen. Aber eins eint alle: Um den Wald nutzen zu können, muss er in einem guten Zustand sein. Daran arbeiten wir und freuen uns über jede Unterstützung“, sagt Utz Hempfling, Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst.
Drei von vier Sachsen (73 Prozent) gehen davon aus, dass der Klimawandel spürbare Konsequenzen für den Wald hat. Vor allem werden Stürme und Trockenheit als Bedrohung empfunden, ebenso die Ausbreitung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer.
Mit Blick auf zurückliegende Schadensereignisse sagen 44 Prozent, dass sich der Zustand des Waldes verschlechtert hat, 33 Prozent sehen ihn unverändert und 18 Prozent sind der Meinung, dass er sich verbessert hat. Fast jeder dritte Befragte (30 Prozent) ist der Auffassung, dass bestimmte Baumarten wie die Fichte nicht gut mit dem Klimawandel zurechtkommen.
Die wichtigste Maßnahme, um den Wald „fit“ für den Klimawandel zu machen, ist nach Ansicht der Befragten der Waldumbau. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) finden es positiv, dass Forstverwaltung und Waldbesitzer vor dem Hintergrund des Klimawandels den Waldumbau vorantreiben, weitere 24 Prozent finden das „eingeschränkt gut“.
Für Utz Hempfling ist das motivierend: „Es ist sehr erfreulich und zeigt, dass viele Sachsen hinter unseren Bemühungen stehen, den Wald anpassungsfähiger und widerstandsfähiger zu machen“. Lediglich 5 Prozent sehen laut Befragung diese Bemühungen skeptisch. In diesem Zusammenhang erfährt auch die Waldbewirtschaftung und die Holzernte Zuspruch. 61 Prozent der Befragten halten es für notwendig, Holz zu ernten. Ein knappes Viertel (24 Prozent) sieht diese Notwendigkeit jedoch nicht.
All dies findet sich in der breiten Wertschätzung für die Förster wieder. Jeweils rund drei von vier Sachsen sind der Auffassung, dass die Förster Wald und Natur schützen, dass sie wichtig für die Gesellschaft und wichtig für die Lieferung des nachwachsenden Rohstoffs Holz sind. Gut zwei Drittel meinen zudem, dass Förster aktiven Klimaschutz betreiben.
Interessant: Viele Sachsen (45 Prozent) glauben, dass die Waldfläche stetig abnimmt.16 Prozent sind sogar der Meinung, sie sei nur noch halb so groß wie vor 100 Jahren. Aber das Gegenteil ist der Fall: Die Waldfläche hat seit 1993 um knapp 15.000 Hektar zugenommen. Derzeit sind 28,4 % der Fläche des Freistaates Sachsen mit Wald bedeckt. Es wird weiterhin angestrebt, den Waldflächenanteil auf 30 % zu erhöhen.
Selbst zeitweilige Beeinträchtigungen, wie die Sperrung von Wanderwegen, werden von den Menschen in Sachsen mehrheitlich in Kauf genommen. 60 Prozent halten derartige Beeinträchtigungen für nicht oder gar nicht störend. Nur 11 Prozent finden es störend oder sehr störend.
„Wir hören zwar, dass es immer mal wieder Beschwerden über Einschränkungen im Wald gibt. Aber offenbar ist das nur eine kleine Gruppe. Die meisten Menschen fühlen sich wohl und weitgehend ungestört im Wald. Störungen werden vor allem dann eher hingenommen, wenn man vorher davon erfährt oder wenn sie vor Ort ausgeschildert und erklärt sind. Da können wir noch besser werden“, reflektiert Hempfling das Umfrageergebnis.
Und auch in Sachen Kommunikation soll aufgrund der Ergebnisse der Befragung nachgebessert werden. „Wir wollen kommunikativ neue Wege gehen und alte verbessern“, bekräftigt Hempfling und betont abschließend: „Einige Schritte sind wir bereits gegangen: Seit März informieren wir alle Interessierten mit unserem neuen und lebendigen Facebook-Auftritt zu Fragen rund um Wald und Forstwirtschaft. Auch im Online-Waldportal von Sachsen kann sich jeder umfassend informieren, auch zu aktuellen Themen wie der Borkenkäfer-Situation. Weiterhin sind digitale Angebote der Waldpädagogik für Jung und Alt kürzlich auf unserer Internetseite hinzugekommen.“
Weitere Ergebnisse in Kurzform:
* 8 Prozent der Befragten gehen täglich in den Wald, 17 Prozent mehrmals pro Woche.
* Auf die Frage, was sie im Wald machen, antworten 79 Prozent „Spazierengehen“, gefolgt von „Wandern“ (50%), „Radfahren“ (30%), „Joggen“ (17%), „Hund ausführen“, (17%), „Skilanglauf“ (9%), „Reiten“ (3%), „Geocaching“ (2%), „Pilze sammeln“ (1%) und „Brennholz sammeln“ (1%).
* Dass mit dem Waldumbau verstärkt Mischwälder entstehen sollen, wissen 52 Prozent der Befragten, aber immerhin 43 Prozent ist das nicht bekannt.
* 67 % kennen Sachsenforst dem Namen nach.
* 3 Prozent der Befragten empfinden zeitweilige Einschränkungen im Wald als „sehr störend“.
Alle Details und Ergebnisse der Befragung finden Sie dieser Meldung gesondert beiliegend. Informationen zu Sachsenforst und den genannten Angeboten erhalten Sie im Internet unter www.sachsenforst.de. Das Waldportal erreichen Sie unter www.wald.sachsen.de. Der Facebook-Auftritt von Sachsenforst kann unter www.facebook.com/Sachsenforst eingesehen werden.
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