Digitale und demografische Veränderungsprozesse sind in den neuen Bundesländern besonders zu spüren. Deshalb wurden hier auf Initiative des Bundesarbeitsministeriums fünf „Regionale Zukunftszentren“ eingerichtet, in denen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und ihre Beschäftigten beraten und vernetzt werden.
Das übergeordnete Zentrum digitale Arbeit in Eilenburg steht als Thinktank an der Schnittstelle zwischen dem Bundesarbeitsministerium und den Zukunftszentren, um Forschungswissen zum digitalen und demografischen Wandel des Arbeitsmarktes zu generieren und weiterzugeben. Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) bringt ihre Expertise zu digitalen Geschäftsmodellen, Datenanalyse und E-Learning in den Thinktank ein.
Der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Sven Preußer, der Lernwissenschaftler Tibor Horváth und der Informatiker Stefan Berger entwickeln dazu an der HTWK Leipzig Best-Practices und Lösungsansätze für die digitale Transformation von KMU und für die berufliche Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Betreut wird das interdisziplinäre Team von Prof. Gerold Bausch (Fakultät Ingenieurwissenschaften), Prof. Gabriele Hooffacker (Fakultät Medien und Informatik) und Prof. Holger Müller (Fakultät Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen).
„Hier entsteht ein Wissenspool, der die Forschungsergebnisse mit Praxiserfahrungen aus den fünf Regionalen Zukunftszentren in den neuen Bundesländern verknüpft“, erklärt Holger Müller, BWL-Professor und HTWK-seitiger Leiter des Projekts.
Gerold Bausch ergänzt: „Daten werden zunehmend auch für kleine und mittelständische Unternehmen zum wichtigen Rohstoff. Wir unterstützen das Vorhaben deshalb mit unserem Know-how von der Datenerhebung bis zur Analyse – unabhängig davon, ob es sich um Sensor- oder Geschäftsdaten handelt.“
Dem fügt Gabriele Hooffacker vom Institut für Digitales Lehren und Lernen an der HTWK Leipzig hinzu: „Eine der Hauptherausforderungen der Digitalisierung ist es, die Beschäftigten mitzunehmen. Wir unterstützen den Thinktank deshalb bei der didaktischen Umsetzung von digitalen Weiterbildungsangeboten.“
Das Zentrum digitale Arbeit hat im Oktober 2019 die Arbeit aufgenommen und läuft bis Juni 2022. Es wird vom Verein Arbeit und Leben Sachsen e. V. geleitet. Weitere Partner neben der HTWK Leipzig sind die Universität Leipzig und die ATB Arbeit, Technik und Bildung gGmbH aus Chemnitz. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds sowie ergänzend durch den Freistaat Sachsen gefördert.
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