Ab morgen, Donnerstag, 26.3. hätten die Expeditionen ins junge Figurentheater unter dem diesjährigen Motto "Lesson in Survival" stattfinden sollen (siehe PM vom 04.03.2020 17:14 & Dateianlage). Wie prophetisch die Titelauswahl diesmal war, ist fast unheimlich. Da die Expeditionen 2020 aus bekannten Gründen nicht live im Westflügel stattfinden können, laden nun diverse Künstler*innen an ihre derzeitigen Aufenthaltsorte und geben improvisierte Einblicke in ihren Alltag - teils in Bezug zu ihren geplanten Aufführungen, teils vollkommen frei, da z. B. die Requisiten in anderen Städten weilen oder auch die Kolleg*innen.
Aus drei verschiedenen Städten zum Beispiel laden uns Britta Tränkler, Li Kemme und Robin Schüler in die heimischen Gefilde ein – ihr “Ich bin gut isoliert” ist eine Konfrontation mit dem Ideal der Coolness auf intuitiver Gefühlsebene. Im Stream jedoch kann das ganz anders aussehen.
Eva-Maria Schneider und Moritz Decker in Leipzig haben leider keine Zeit, laden aber Sunny und Merlin ein mit einem “Nicen Kommentar zur Krise” – das Duo hätte sich bei den Expeditionen zu den größten Katastrophen der Welt geäußert… wie prophetisch?!
2GETHER/A(L)LONE von Jerca Rožnik Novak (Slowenien) ist eine Arbeit, die ursprünglich als Duo geplant war – und dann durch einen Beinbruch zu einem Solo wurde – was die Isolation für Früchte trägt – dazu ein kleiner Kommentar aus Ljubljana.
Jule Lotte Bröcker sitzt auf dem Dorf fest – und bereitet schon vorweg zusammen mit Isabell Schmier eine Mini-Version ihres “It’s your choice. :)” vor – denn das dörfliche Internet reicht nicht zum Live Streamen. Ein Live-Experiment für und durch das Leben – diesmal nicht ganz so live… aber dennoch our choice!
Ebenfalls derzeit in Leipzig weilt Franziska Schrörs. Ihr “Refugis” hätte Kleingruppen in eine sehr besondere Behausung eingeladen – da das Bühnenbild aber noch in Stuttgart weilt, wird sie Einblicke in eine andere Wohnstätte bieten.
Carolina Arandia, Laura Brechmann, Maria Huber (Gießen / Prag) mussten aufgrund der aktuellen Entwicklungen ihre Premiere verschieben. “Hinter dem Hass” ist ein Forschungsprojekt rund um das Thema Hass und seine gesellschaftliche Relevanz und Brisanz – ein Versuch zwischen persönlichen Hass-Geschichten und Anonymität. Derzeit experimentieren sie mit Online-Formaten, Interviews und performativen Elementen.
Eine Expeditionen durch verschiedenste Räume und Themen – etwa 90 min – in Leipzig geht es los. Freitag, ab 20Uhr auf www.westfluegel.de
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