Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen begrüßt den im Bezirk Nordrhein-Westfalen gefundenen Tarifkompromiss in der Metall- und Elektroindustrie. „Wir müssen in diesen schwierigen Zeiten Beschäftigung sichern und dafür sorgen, dass die Beschäftigten wegen Kurzarbeit und aufgrund von Schul- und Kitaschließungen nicht alleine die Kosten der Corona-Krise tragen müssen“, sagt Stefan Schaumburg, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Unser Dank geht an die Kolleginnen und Kollegen in Nordrhein-Westfalen für diesen Pilot-Abschluss.“
Das erzielte Tarifergebnis beinhaltet folgende Punkte:
· Regelungen zur Kurzarbeit, die die Nettoentgelte der Beschäftigten für die ersten Monate auf dem Niveau von etwa 80 Prozent absichern können. Dies geschieht durch eine Abschmelzung der Sonderzahlungen und einen Arbeitgeberzuschuss von 350 Euro je Vollzeitbeschäftigtem.
· Bei Schließungen von Kitas und Schulen können Eltern mit Kindern bis zu 12 Jahren acht freie Tage für die Kinderbetreuung nehmen anstatt des tariflichen Zusatzgeldes (T-ZUG). Zusätzlich erhalten Beschäftigte im Jahr 2020 für die Betreuung von Kindern – soweit zwingend erforderlich – mindestens fünf freie Tage ohne Anrechnung auf den Urlaub, das Entgelt wird weitergezahlt.
Die Tarifverträge treten unverzüglich in Kraft und können zum 31. Dezember 2020 gekündigt werden. Der Vorstand der IG Metall hat zwischenzeitlich das Verhandlungsergebnis gebilligt und unter Berücksichtigung der regionalen Bedingungen die bundesweite Übernahme empfohlen.
Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen wird nun mit ihren Gremien beraten, wie der in Nordrhein-Westfalen gefundene Abschluss für die rund 290.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen übernommen werden kann.
Derzeit werden Termine für Gespräche mit den Arbeitgeberverbänden VME für Berlin und Brandenburg und VSME für Sachsen vereinbart.
„Die ursprünglichen Themen dieser Tarifrunde – darunter die Angleichung der Arbeitszeit werden aufgrund der dramatischen Entwicklungen vertagt. Wenn wir diese Krise gemeistert haben, werden wir die Themen aber wieder aufgreifen“, so Stefan Schaumburg.
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