Heute startet in Ostsachsen entlang der polnischen Grenze der Aufbau von weiteren, rund 80 Kilometer Schwarzwild-Barrieren. Das sächsische Sozialministerium hatte an das Technische Hilfswerk (THW) ein Amtshilfeersuchen gestellt. Zuvor trafen sich die Teams des THW bei Rothenburg zu einer Einweisung und begannen danach zunächst am Abschnitt bis zur Bundesautobahn 4 mit der Errichtung der Wildbarriere.
Beteiligt bei Transport und Aufbau des elektrifizierten und mit einer Duftkomponente versehenen Zaunmaterials sind Teams der THW-Ortsverbände Bautzen, Görlitz, Zittau und Riesa. Die Einweisung erfolgte durch Mitarbeiter des Veterinäramtes der Landkreise Görlitz und Meißen sowie durch Fachleute des Sozialministeriums.
»Es ist für den Freistaat Sachsen und besonders für die Landwirte enorm wichtig, dass wir jede Maßnahme ergreifen, um den Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest zu erhöhen«, erklärt Sozialministerin Petra Köpping und ergänzt: »Deshalb bin ich für die Unterstützung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks sehr froh und danke ihnen für ihren schnellen Einsatz und die sehr gute Zusammenarbeit. Wir werden mit Hilfe des THW die Barriere im gesamten Grenzverlauf zu Polen schließen.«
Die Ministerin betont auch: »Größte Risikogruppe für eine Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Sachsen ist nach wie vor der Mensch. Deshalb appelliere ich erneut, auf Autobahnraststätten, Parkplätzen und auch sonst bei Aufenthalten im Wald keine Essensreste achtlos wegzuwerfen, sondern in geschlossenen Behältern zu entsorgen.«
Manuel Almanzor, THW-Landesbeauftragter für Sachsen und Thüringen, unterstreicht: »Gern steht das THW mit seinen ehrenamtlichen Einsatzkräften bereit, den Freistaat Sachsen in dieser besonderen Lage zu unterstützen. Gerade mit unseren Kernkompetenzen können wir auch im Bereich der Tierseuchenbekämpfung mithelfen – sei es im logistischen Bereich, aber auch durch einfaches ,Anpacken’ beim Errichten der Barriere.«
Das Sozialministerium hatte am 21. Januar 2020 entschieden, die Wildbarriere an der gesamten Grenze zu Polen zu ziehen und somit die Gefahr einer Einschleppung der Schweinepest durch Schwarzwild zu verringern. Dafür wird das Zaunmaterial für die gesamten 128 Kilometer Grenzverlauf angeschafft. Die Kosten von 250.000 Euro trägt der Freistaat.
Nach Lieferung der Barrierenetze samt Stromversorgung und Zwischenlagerung kann nun der Aufbau vollzogen werden. Die Abschnittsleitung und die logistische Versorgung liegt beim THW-Ortsverband Görlitz. Die Arbeitgeber der ehrenamtlichen Helfer erhalten für den Einsatz ihrer Mitarbeiter den Arbeitsausfall erstattet.
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