Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig waren zum Ende des Jahres 2019 über alle Lehrjahre hinweg 480 ausländische Auszubildende registriert – 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Binnen drei Jahren hat sich die Zahl ausländischer Auszubildender mehr als verdoppelt (2016: 229). Der Anteil an allen Auszubildenden im IHK-Bezirk Leipzig stieg von rund drei Prozent im Jahr 2016 auf nunmehr rund sechs Prozent.

Sprunghaft gestiegen ist insbesondere die Zahl der Ausbildungsverhältnisse mit Geflüchteten – von 49 im Jahr 2016 auf aktuell 300. Hauptherkunftsländer sind Syrien (84), Afghanistan (69), Iran (13), Irak (13) und Eritrea (12). Aus Ländern der Europäischen Union kommen aktuell 74 Auszubildende (2016: 93), aus Drittstaaten 106 (2016: 87).

Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig: „Immer mehr Unternehmen in der Region Leipzig investieren in die Ausbildung geflüchteter Menschen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Fachkräftesicherung in unserer Region. Absolut kontraproduktiv ist, dass die bürokratischen Hürden bei der Ausbildung von Geflüchteten weiterhin sehr hoch sind. Das sogenannte Duldungsgesetz, das zum 1. Januar in Kraft getreten ist, verspricht nun die notwendige Rechtssicherheit bei der Erteilung von Ausbildungsduldungen (3+2-Regelung) verbunden mit einer Beschäftigungsperspektive nach der Ausbildung. Entscheidend ist jetzt, dass das Gesetz in der Praxis einfach, unbürokratisch und einheitlich angewendet wird.“

Die IHK zu Leipzig unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen seit 2016 mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekt „Willkommenslotse“ bei der Besetzung offener Ausbildungsstellen mit Geflüchteten. Die Willkommenslotsen kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen und unterstützen bei verwaltungstechnischen Abläufen rund um die betriebliche Integration. Erst kürzlich wurde der Förderhorizont des Programms um weitere vier Jahre bis 2023 erweitert. Weitere Informationen unter: www.leipzig.ihk.de/willkommenslotse

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