Das Thema „Flucht und Vertreibung“ der Deutschen aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches und den anderen Siedlungsgebieten wurde in der DDR aus politischen Gründen totgeschwiegen. Bestenfalls wurden die Vertriebenen als „Umsiedler“ postuliert. Es entstand so der Eindruck, dass die Menschen ihre alte Heimat freiwillig verlassen hätten. Gleichwohl beschäftigte das Thema Staat und Gesellschaft.

Die Tagung beschäftigt sich mit der Frage, wie der Vertriebenendiskurs („Umsiedler“) in der DDR geführt wurde. Die Rolle der staatlichen Institutionen, von der SED bis hin zur Staatssicherheit, soll dabei ebenso beleuchtet werden wie die Rolle gesellschaftlicher Organe, etwa der Kirchen.

Auch Unterschiede zwischen den früheren Ländern – Mecklenburg war Hauptaufnahmegebiet – sollen herausgearbeitet werden. Die kulturellen Aspekte einer privat organisierten Erinnerungsarbeit von Heimatvertriebenen werden ebenfalls beleuchtet. Die Friedliche Revolution und die Wiedervereinigung eröffneten den Vertriebenen in der DDR neue Perspektiven, die ebenfalls Gegenstand der Diskussion sein werden.

Die Konferenz wird die neuesten Forschungserkenntnisse präsentieren und zur Diskussion einladen. Ziel der Tagung ist es, 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Anfang vom Ende der deutschen Teilung in Partnerschaft mit dem Bund der Vertriebenen einen eher wenig beachteten Aspekt der Vertreibungsgeschichte öffentlich zu diskutieren.

Zu den Mitwirkenden zählen: Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten; Volker Koepp, Dokumentarfilm-Regisseur, Träger vielfacher Auszeichnungen; Hartmut Koschyk, Parlamentarischer Staatssekretär a. D., stellv. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft e. V.; Dr. Jens Baumann, Beauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler im Freistaat Sachsen; Dr. Gundula Bavendamm, Direktorin der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung; Dr. Markus Bauer, Direktor des Schlesischen Museums zu Görlitz; u.v.m.

Ausführliche Informationen finden Sie unter:

http://www.deutsche-gesellschaft-ev.de/veranstaltungen/konferenzen-tagungen/1068-2019-vertriebene-ddr.html

Die Veranstaltung wird durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie das Nordost-Institut (IKGN e. V.) gefördert. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Bund der Vertriebenen und dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig durchgeführt.
Tagung „Vertriebene in der DDR – Zum Umgang mit einem Tabu“ am 14.11.2019, 10:00 – 17:00 Uhr, im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig

Zu der am Donnerstag, den 14.11.2019, stattfindenden Tagung „Vertriebene in der DDR – Zum Umgang mit einem Tabu“ laden wir Sie herzlich ein.

Ort: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig
Zeit: 14.11.2019, 10:00 – 17:00 Uhr

 

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