Der Suchtbericht mit den Daten aus 2018 liegt vor. Er zeigt aktuelle Entwicklungen auf den Gebieten der Suchtprävention und der Suchtkrankenhilfe. Zudem werden die Maßnahmen und Handlungsschwerpunkte der Ordnungsbehörden vorgestellt.
So hat unter anderem die Nachfrage von Jugendlichen und ihren Angehörigen in der Jugenddrogenberatungsstelle mit 1.197 Beratungen im vergangenen Jahr zugenommen. „Suchterkrankungen sind für die betroffenen Menschen, deren Angehörige und Freunde mit viel Leid verbunden, insofern ist es wichtig, die Menschen frühzeitig zu erreichen und Hilfen anzubieten und mit Präventionsangeboten einer Suchtentwicklung vorzubeugen“, erklärt Bürgermeister Thomas Fabian.
Das erfordert differenzierte Angebote in der städtischen Suchthilfe, und Prävention ist wichtiger denn je. Die von der Stadt Leipzig geförderten Jugendschutzprojekte haben 6.000 junge Menschen erreicht. Das Projekt „Wandelhalle Sucht“ der Suchtselbsthilfe Regenbogen leistete dabei mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern einen großen Beitrag zur Alkoholprävention: An 123 Veranstaltungen nahmen mehr als 1.620 Personen teil. Auch der Polizeidirektion kommt eine wichtige Rolle in der Leipziger Suchtpräventionslandschaft zu. Die Beamten organisierten 147 Veranstaltungen für gut 2.219 Schüler und Lehrkräfte.
Aufsuchende Angebote für alkohol- und drogenabhängige Menschen wurden ausgebaut und haben sich zu einem festen Bestandteil des Hilfesystems entwickelt. Fast 9.000 Kontakte zählten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Streetwork-Teams für Erwachsene 2018. Einen Schwerpunkt bildet dabei weiterhin der Kontakt mit wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen.
Insgesamt verweisen die Daten aus den Suchtberatungsstellen für 2018 mit über 3.900 Fällen in der ambulanten Betreuung wie in den vergangenen Jahren auf eine hohe Inanspruchnahme der Beratungs- und Behandlungsangebote durch Suchtkranke und Angehörige. Die meisten Klientinnen und Klienten kamen wegen einer Alkoholabhängigkeit. Mit 1.589 Fällen (rund 40 Prozent) ist diese Gruppe am häufigsten vertreten.
1.550 Klienten haben sich wegen eines Missbrauchs oder einer Abhängigkeit von illegalen Drogen an die Beratungsstellen gewandt. 623 Fälle kamen mit einer Mehrfachabhängigkeit (keiner bestimmten Einzelsubstanz zuzuordnen) in die Beratungsstellen. 2018 wurden in 369 Fällen Cannabismissbrauch oder Abhängigkeit dokumentiert. Die Anzahl von Fällen mit einer Abhängigkeit von stimulierenden Substanzen (darunter Crystal Meth) lag bei 396 Fällen und bei Abhängigkeit von Opioiden bei 234 Fällen.
Die Leipziger Sucht- und Drogenpolitik wird in interdisziplinärer Zusammenarbeit umgesetzt. Der Suchtbericht liefert neben aktuellen Daten der städtischen Suchtberatungsstellen und Kliniken Informationen über Projekte der Suchtprävention, Maßnahmen des Ordnungsamtes sowie kriminalstatistische Daten und Aktivitäten der Polizeidirektion. In jedem Kapitel des Berichts wurden besondere Entwicklungen und Herausforderungen hervorgehoben.
Der Suchtbericht ist unter www.leipzig.de/suchthilfe als Download zu finden.
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