Die Landesdirektion Sachsen hat der enviaM AG nach Abschluss eines Planfeststellungsverfahrens die Genehmigung zum Ersatzneubau der 110-kV-Hochspannungsleitung Eula – Oberelsdorf im dritten Abschnitt zwischen Bestandsmast 100 (Geithain/Bruchheim) und dem Umspannwerk Oberelsdorf erteilt. Mit dem Planfeststellungsbeschluss verfügt die Vorhabenträgerin über Baurecht.

Die bestehende Hochspannungsfreileitung wurde bereits in den Jahren 1926/27 errichtet. Damals wurden die Masten auf Holzbohlen gegründet und die Verbindungen nur genietet. Diese Leitung kann den heutigen Anforderungen sowohl in Bezug auf das Material als auch hinsichtlich der Anforderungen durch die Anlagen der erneuerbaren Energien (überwiegend Windkraftanlagen) nicht mehr genügen. Daher ist der Ersatzneubau der 110-kV-Leitung auch im letzten von insgesamt drei Bauabschnitten erforderlich geworden.

Dieser dritte Abschnitt ist Bestandteil einer Gesamtleitung von Eula nach Oberelsdorf. Er wird allerdings nicht – wie die beiden anderen Abschnitte – auf der bestehenden Trasse bleiben, sondern sich in Bündelung zur Autobahn A 72 auf sehr viel kürzerer Strecke als der ursprünglichen befinden. Diese Variante ist als die konfliktärmste aus dem vorher durchgeführten Raumordnungsverfahren hervorgegangen.

Der Ersatzneubau beginnt in Höhe des Bestandsmastes 100 mit dem neuen Mast 87 zwischen Geithain und Bruchheim und verläuft circa 1,6 Kilometer in südliche Richtung über landwirtschaftliche Flächen. In Höhe Bruchheim trifft die Leitung auf die A 72 und wechselt auf deren westliche Seite. Nach zwei Mastfeldern wechselt sie nach Querung des Ossabachtälchens wiederum auf die östliche Seite der Autobahn, um dann östlich bis zur Überquerung der Bundesstraße 175 den Autobahnkorridor zu verlassen und zum Umspannwerk Oberelsdorf zu gelangen.

Die Neubauleitung ist 8,5 Kilometer lang. Sie besteht nur noch aus 30 Masten, die zwischen 20 und 39 Meter hoch sind. Die bestehende Leitung verfügt über 86 Masten. Die Neubauleitung soll wie die Bestandsleitung in der Bauform der drei Ebenen („Tannenbaum“) errichtet werden. Das heißt, sechs Leiterseile hängen in drei Ebenen und das Erdseil wird an der Mastspitze geführt.

Als Ausgleich für den Eingriff des Neubauvorhabens des dritten Abschnitts werden die vorhandenen Leitungsteile der 110-kV-Leitung Eula – Oberelsdorf vollständig zurückgebaut. Dadurch werden die teilweise in Natura 2000- Schutzgebieten liegenden Flächen und das Landschaftsbild aufgewertet. Als Ersatz für vorhandene Vogelnester auf Bestandsmasten werden Nisthilfen auf einigen neuen Masten angebracht.

Der Planfeststellungsbeschluss wird zu jedermanns Einsicht in den Stadtverwaltungen Geithain (zusätzlich im Ortsteil Narsdorf), Penig und Lunzenau öffentlich ausgelegt. Zeitraum und genauer Ort werden rechtzeitig vorher ortsüblich bekannt gemacht.

Hintergrund:

Der erste Bauabschnitt (Mast 14 – 52) des Ersatzneubaus der der 110-kV-Hochspannungsleitung Eula – Oberelsdorf verläuft auf alter (bestehender) Trasse südlich der Gemeinde Thierbach an Kitzscher und Bad Lausick vorbei bis in die Nähe der Kreisstraße K 8302. Der zweite Abschnitt (Mast 52 – 100) verläuft ebenfalls auf bestehender Trasse von Bad Lausick in überwiegend südliche Richtung über Ackerflächen vorbei an Frohburg bis in die Umgebung von Geithain.

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