Bereits im Dezember vergangenen Jahres veröffentlichte das Sächsische Staatsarchiv auf Basis einer neuen Technologie alle Archivalien des „Oberhofmarschallamts“ als Digitalisat auf seiner Website. Jetzt hat es mit einem erneuten Upload von ca. 500.000 Digitalisaten weitere Schwerpunktbestände online zugänglich gemacht. Damit erhöht sich die Zahl der abrufbaren Bilddateien auf über eine Million. Die zum Teil mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erstellten Digitalisate sind für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos zugänglich.
„Mit der Präsentation dieser großen, geschichtsträchtigen und hochinteressanten Mengen von Archivgut im Internet setzt das Staatsarchiv die E-Government-Strategie des Freistaates Sachsen um, die auf eine Modernisierung der Verwaltung und ein bürgernahes, möglichst medienbruchfreies Angebot ihrer Leistungen abzielt“, sagte Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller. „Zugleich wirkt unser Staatsarchiv mit seinem Engagement ganz im Sinne des Online-Zugangsgesetzes, das Bund und Länder bis 2022 zur Digitalisierung ihrer Verwaltungsleistungen verpflichtet“, so Wöller.
Mit der Auswahl des nun veröffentlichten Archivguts hat sich das Staatsarchiv an Superlativen orientiert: Die historischen Karten und Risse sowie technischen Zeichnungen des Staatsarchivs zur Geschichte des Bergbaus stellen einen der umfangreichsten Bestände dieser Art in Deutschland dar.
Die außergewöhnlich dichte Überlieferung der Kopialbücher bildet den Kern der Beurkundungs- und Verwaltungstätigkeit der mittelalterlichen Kanzlei der Wettiner ab und besitzt eine über die Grenzen Sachsens und Deutschlands hinausgreifende Bedeutung. Mit den Geschäftsbüchern der Leipziger Musikverlage C. F. Peters und Friedrich Hofmeister sowie des Magdeburger Heinrichshofens Verlages wird zudem Einblick in die bedeutendste Überlieferung von Musikverlagen im deutschsprachigen Raum gegeben.
“Das Staatsarchiv hat innerhalb von zwei Jahren mehr als fünf Kilometer schriftliches Archivgut sowie über 2.000 Stunden Film- und fast 1.200 Stunden Audiomaterial digitalisiert. Dies entspricht etwa fünf Prozent seines Gesamtbestandes, die nun schrittweise online gestellt werden sollen“, so die Direktorin des Staatsarchivs, Dr. Andrea Wettmann.
Der direkte, ortsunabhängige Zugriff auf digitalisiertes Archivgut wird auch künftig als Angebot für Wissenschaft und Forschung ebenso wie für die regionale Gedächtniskultur und die Vielzahl historisch interessierter Bürger kontinuierlich ausgebaut.
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