Die Initiative „Alle Dörfer bleiben“ ist mit eigenem Programm auf den zwei deutschen Klimacamps vertreten und lädt alle Interessierten zum Kennenlernen ein. Sowohl auf dem Klimacamp Leipziger Land (02.-11.8.) als auch auf dem Klimacamp im Rheinland (15.-27.8.) gibt es ein großes „Alle Dörfer bleiben“-Zelt, welches eine Ausstellung sowie Raum für Austausch bietet.
Zum Auftakt des Klimacamps im Leipziger Land hielt das Bündnis zudem sein zweites bundesweites Treffen ab und beschloss dort, gemeinsam mit Fridays for Future und vielen Anderen zum Global Strike am 20.9. aufzurufen. Darüber hinaus wird das Bündnis den Prozess und das Kohleausstiegsgesetz kritisch begleiten, um auf eine Aufnahme ihrer Forderungen hinzuwirken.
Diese beinhalten u.a. den Erhalt aller Dörfer und die Einhaltung des 1,5 Grad-Zieles. Sollte dies nicht passieren plant das Bündnis weitere Aktionen. Unter dem Motto „Alle Dörfer bleiben“ kämpfen Betroffene aller deutschen Braunkohle-Reviere gemeinsam mit Aktiven aus der Klimagerechtigkeitsbewegung gegen den Braunkohleabbau und die damit verbundenen Zwangsumsiedlungen und Klimazerstörungen.
„Zur Zeit wird das Kohleausstiegsgesetz verhandelt. Wir fordern die Regierungen auf die völlig unzureichenden Vorschläge der Kohlekommission nachzubessern. Wir fordern eine gesetzliche Festschreibung für den Erhalt aller bedrohen Dörfer. Die Kohle muss im Boden bleiben, wenn wir das 1,5 Grad-Ziel von Paris erreichen und die schlimmsten Folgen der Klimakrise abmildern wollen.“ so Barbara Ziemann-Oberherr vom Bündnis aus Keyenberg.
Jens Hausner lebt im bedrohten Dorf Pödelwitz, wo das Klimacamp Leipziger Land stattfindet. „Wir laden alle Menschen ein, das wunderschöne Klimacamp kennenzulernen und das Zelt von Alle Dörfer bleiben zu besuchen. Wir bieten Exkursionen an, basteln gemeinsam Widerstandssymbole und hier gibt es die Gelegenheit, sich über die Situation in den deutschen Revieren zu informieren und auch Menschen aus anderen Teilen der Welt kennenzulernen, die ähnliche Kämpfe führen müssen wie wir.“
„Auf unserem Treffen haben wir eine erste Bilanz gezogen und sind sehr froh, dass wir uns letzten Winter zu einem bundesweiten Bündnis zusammengeschlossen haben. Jetzt sind wir besser miteinander vernetzt und die gemeinsame Arbeit stärkt uns Gegenseitig den Rücken. Mittlerweile wissen viel mehr Leute, dass in Deutschland immer noch Menschen für klimaschädliche Braunkohle aus ihren Häusern vertrieben werden. Die Mehrheit der Bevölkerung ist gegen diesen Wahnsinn und deshalb haben wir die Hoffnung, dass in Zukunft alle Dörfer bleiben können.“ so Davis Dresen aus Kuckum.
Alle Dörfer bleiben hatte zuletzt mit einem Aktionstag am Tagebau Garzweiler im Rheinland für Aufsehen gesorgt. 8.000 Menschen folgten dem Aufruf, sich schützend vor das bedrohte Dorf Keyenberg zu setzen. Den Aktionstag hatte das Bündnis gemeinsam mit Fridays for Future, BUND, Campact, Greenpeace und den Naturfreunden organisiert. Am gleichen Tag besetzten zudem die Aktiven von „Ende Gelände“ den nahen Tagebau. Eine Woche zuvor präsentierte Alle Dörfer bleiben seine Forderungen an die Bundesregierung sowie die Landesregierungen der Braunkohlereviere auf einer Pressekonferenz in Berlin.
Besetzter Bagger im Tagebau Schleenhain und Klimacamp in Pödelwitz
Besetzter Bagger im Tagebau Schleenhain und Klimacamp in Pödelwitz
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