BELTRETTER e.V. machen vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig auf mögliche Folgen des geplanten Ostsee-Tunnels aufmerksam. Mit den außergewöhnlichen Strandszenen wenden sie sich vor allem an die Richter des Bundesverwaltungsgerichtes, denen aktuell zehn Klagen gegen das Mega-Bauprojekt vorliegen. „Der Tunnelbau wird der Umwelt und Natur unserer Ostsee enormen Schaden zufügen und viele Existenzen bedrohen. Alternativen sollten dringend geprüft werden“, so die Initiatoren.
Vor dem Leipziger Bundesverwaltungsgericht stellten die Initiatoren typische Strandszenen nach: Entspannen im Liegestuhl, Beach- und Federball spielen, Muscheln sammeln und Sandburgen bauen. Eigentlich nichts Ungewöhnliches mitten in der Urlaubssaison. Allerdings: Die „Urlauber“ waren komplett mit Matsch bedeckt.
„Wir möchten damit auf die Auswirkungen des geplanten Ostsee-Tunnelbaus aufmerksam machen. Wenn dieses Mega-Bauprojekt nicht gestoppt wird, werden viele Ostseestrände nicht mehr so sein wie wir sie kennen. Das Wasser wird dann über mehrere hundert Kilometer hinweg über viele Jahre eintrüben und schlammig werden. Es wäre die größte Baustelle Nordeuropas“, erklärt Karin Neumann, Pressesprecherin von BELTRETTER e.V., die Aktionen.
Doch das wäre nicht der einzige Schaden. Durch den Tunnelbau würden die bedrohten Schweinswale vertrieben, Laichplätze von Dorschen und Heringen zerstört und Existenzen derer, die vom Ostseetourismus leben, bedroht. Zudem würde das Projekt immense Geldmengen verschlingen, wahrscheinlich sogar mehr als BER und Stuttgart 21.
„Wir fordern die Beteiligten auf, die Wirtschaftlichkeit neu zu beurteilen sowie Alternativen zum geplanten Absenktunnel genau zu prüfen. Im Staatsvertrag von 2008 ist klar definiert, dass das Projekt neu beurteilt werden muss, wenn die Kosten aus dem Ruder laufen“, fordert auch Florian Bumm, ebenfalls Pressesprecher der BELTRETTER.
Matsch-Inszenierungen sollen Richter zum Nachdenken anregen
In Leipzig liegen aktuell den Richtern des Bundesverwaltungsgerichtes zehn Klagen gegen das Mega-Bauprojekt vor, unter anderem von Umweltschutzorganisationen, die auf die massiven Auswirkungen auf Natur und Umwelt aufmerksam machen. „Wir möchten mit dieser Aktion die Richter bitten, sich die Klagen genau anzuschauen und bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen, welche Auswirkungen das Mega Bauprojekt auf die Umwelt und Natur unserer Ostsee sowie auf viele Existenzen haben wird,“ begründet Karin Neumann.
Das Video zur Aktion von “Mediahype”
Quelle: mediahype
Entsetzen und Betroffenheit bei Leipziger Passanten
Viele Passanten waren schockiert von dem geplanten Mega Bauprojekt und äußerten ihren Unmut darüber. „Ich lebe seit fünf Jahren in Leipzig und mache regelmäßig Urlaub an der Ostsee. Im letzten Ostsee-Urlaub habe ich schon gemerkt, wie viele Menschen vor Ort gegen den Tunnel sind. Er bedroht ihre Existenzen und wunderbare Heimat. Heute dabei zu sein, war für mich Ehrensache, weil ich finde, dass wir die Ostsee für unsere nachfolgenden Generationen bewahren sollten. Die Passanten hier in Leipzig waren sehr angetan von diesem besonderen und stillen Protest“, berichtet Lisa Mittelbach, Ostseefan und Unterstützerin der BELTRETTER.
Dass die Menschen in Sachsen Ostsee-Fans sind, hatte bereits eine zuvor veröffentlichte Studie im Auftrag der BELTRETTER e.V. ergeben. Unter anderem bestätigte die Studie, dass jeder zweite in Sachsen die Ostsee als Urlaubsziel schätzt.
Die Aufklärung über den geplanten Ostseetunnel durch BELTRETTER e.V. hat inzwischen viele Deutsche wachgerüttelt: Rund 173.000 Menschen haben bereits die Petition unter www.beltretter.de/petition gegen den Ostsee-Tunnelbau unterschrieben. Und es werden täglich mehr.
Die Beltretter demonstrieren heute vorm Bundesverwaltungsgericht gegen den Mega-Tunnel unter der Ostsee
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