„Dass alle Menschen ohne Hürden unsere Hochschulen, Forschungsinstitute oder Kultureinrichtungen besuchen oder dort arbeiten können, ist unser Ziel und auch gesetzlicher Auftrag. Wir wollen eine uneingeschränkte Teilhabe aller an allen gesellschaftlichen Aktivitäten ermöglichen, so wie es die UN- Behindertenrechtskonvention vorsieht. Um hier voran zu kommen, fördert das Wissenschaftsministerium Kultur- und Landes-Forschungseinrichtungen seit 2017 jährlich mit zusätzlich einer Million Euro“, unterstrich heute Sachsens Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange bei ihrem Besuch bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (SAW), die ebenfalls von den Mitteln profitiert und sich dafür engagiert, ihr Haus für alle zu öffnen.
An der SAW wurden mit über 37.000 Euro u.a. barrierefreie Homepages gemäß BITV 2.0 eingerichtet, Hörschleifen, Bildschirmlesegeräte, höhenverstellbare Arbeitstische und eine Leinwand mit hohem Sichtwinkel angeschafft sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult. Damit mobilitätseingeschränkte Nutzerinnen und Nutzer in dem weiten Einzugsbereich der SAW wie in ländlichen Gebieten, die keinen unmittelbaren Zugang zu Archiven und Bibliotheken haben, die Angebote der SAW nutzen können, wurden ausgewählte Urkunden-Editionen digitalisiert.
Das Wissenschaftsministerium unterstützt darüber hinaus bei Bedarf Inklusions-Baumaßnahmen über den Haushalt der Landes-Forschungseinrichtungen. Die SAW ist die erste Landes-Forschungseinrichtung, die sich solch einem komplexen Bauvorhaben stellt und einen barrierefreien Zugang in dem denkmalgeschützten Gebäude in der Karl-Tauchnitz-Str. realisiert. Derzeit wird das Gebäude mit ca. 714.000 Euro umgebaut und barrierefrei für Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Besucherinnen und Besucher mit Beeinträchtigungen gestaltet.
Die Ministerin wies darauf hin, dass auch die Hochschulen und die Berufsakademie seit 2015 mit zusätzlich zehn Millionen Euro viele Projekte umsetzen konnten, die Studium und wissenschaftliches Arbeiten für Menschen mit Beeinträchtigung erleichtern. „Schritt für Schritt schaffen wir damit auch einen Paradigmenwechsel – weg von der Fürsorge im Einzelfall hin zum Ermöglichen der selbstbestimmten Teilhabe von Menschen mit verschiedenen Merkmalen und Bedürfnissen“, so Dr. Stange
Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig ist eine seit 1846 in Leipzig ansässige Gelehrtengesellschaft von über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-lern, die nahezu alle Disziplinen vertreten, und mit einem Einzugsgebiet aus ganz Mitteldeutschland. Laut Satzung ist die SAW als mitteldeutsche Akademie für die Länder Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zuständig, sie hat Mitglieder in diesen drei Bundesländern und darüber hinaus.
Regelmäßig treffen sich die Mitglieder zu Plenar-, Klassen- und Kommissionssitzungen, die SAW richtet sich aber auch mit verschiedenen Veranstaltungsprofilen an die Öffentlichkeit. Die Akademie ist Trägerin von mehr als 20 Bund-Länderfinanzierten Langzeitvorhaben im Akademienprogramm.
Die Fördermittel für inklusive Maßnahmen werden auf der Grundlage des von den Ab-geordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes vom Freistaat Sachsen vergeben.
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