Sachsens Erwachsenenbildung soll noch leistungsfähiger werden. Dazu unterstützt der Freistaat als bisher einzige Pilotregion in Deutschland ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. „In Sachsen gibt es eine vielfältige und leistungsfähige Weiterbildungslandschaft mit ganz unterschiedlichen Akteuren, von angestellten hauptberuflichen Pädagogen bis zu ehrenamtlichen Kursleitenden. Genau diesen Lehrenden soll das Projekt dienen“, begründet Kultusminister Christian Piwarz die Teilnahme.
Von 2019 bis 2021 ist Sachsen daher Erprobungsregion für ein Verfahren zur Anerkennung von Kompetenzen Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Unter der Marke „GRETA – kompetent handeln in Training, Kurs und Seminar“ hat das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) ein Kompetenzmodell für Lehrende entwickelt.
Rund um den Verband Sächsischer Bildungsinstitute e.V. (VSBI), der als „GRETA-Hotspot“ zentraler Ansprechpartner und Multiplikator ist, werden Einrichtungen und Lehrende aus unterschiedlichen Teilfeldern der Erwachsenen- und Weiterbildung in Sachsen an der Erprobung teilnehmen.
Da Dozenten, Kursleitende und Trainer der Erwachsenen- und Weiterbildung unterschiedlich pädagogisch qualifiziert sind, dient das Projekt dazu, nicht formal erworbene und während der Berufstätigkeit erlangte Kompetenzen anzuerkennen oder Entwicklungsbedarfe genauer zu identifizieren. „Grundprinzip ist, dass dies auf freiwilliger Basis erfolgt. Förderliche Rahmenbedingungen wie z. B. unterstützende Strukturen sind wichtige Voraussetzungen für eine gelungene Professionalitätsentwicklung“, betont Dr. Anne Strauch, die Projektverantwortliche beim DIE.
Gutachter und Gutachterinnen, die im Rahmen des Projektes ausgebildet und honoriert werden, erstellen gemeinsam mit den Lehrenden die Kompetenzbilanz. Anmeldungen für die ganztägige Schulung am 5. Juni 2019 in Dresden sind noch möglich.
„Für uns ist es wichtig, dass auch unsere anerkannten Einrichtungen der allgemeinen Weiterbildung wie die Volkshochschulen und ihre zahlreichen Kursleitenden ihre Sichtweisen und Erfahrungen in das Projekt einbringen können“, so Kultusminister Piwarz.
Der Vorstandsvorsitzende des VSBI Norbert Rokasky, sagt zur Rolle seines Verbandes: „Wir sind überzeugt von den Chancen, die für die Professionalitätsentwicklung des Weiterbildungspersonals aus dem Projekt hervorgehen können. Die im Rahmen des Projektes finanzierten Dienstleistungen stehen unseren Mitgliedsinstitutionen ebenso wie allen anderen interessierten Weiterbildungsträgern sowie Erwachsenenbildnern kostenfrei zur Verfügung.“
Erwachsenenbildungseinrichtungen in Sachsen sowie in der Erwachsenenbildung Lehrende können sich beim VSBI zur Beteiligung (vsbi@vsbi.de) anmelden.
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