Prof. Dr. Timm Denecke leitet seit dem 1. April die Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Der 43-Jährige übernahm diese Aufgabe im Zuge seiner Berufung auf den Lehrstuhl für Radiologie. Er löst damit Prof. Dr. Karl-Titus Hoffmann ab, der die Klinik seit der Emeritierung von Prof. Thomas Kahn vor einem Jahr kommissarisch zusätzlich zu seiner Funktion als Direktor der Abteilung für Neuroradiologie geleitet hat.

Für Prof. Dr. Timm Denecke ist der aktuelle Wechsel von der Charité ans UKL in Leipzig eine Rückkehr: Hier hat der gebürtige Nürnberger Medizin studiert, bevor es ihn nach Berlin zog. Jetzt kommt der Radiologe zurück, um die Leitung der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Leipziger Universitätsklinikum zu übernehmen.

Timm Denecke begann seine Laufbahn in der bildgebenden Diagnostik mit einer Promotion in der Nuklearmedizin und wechselte dann in die Radiologie. Da die beiden Fachgebiete an der Berliner Charité sehr eng verbunden sind, arbeitete er oft fachübergreifend. Nicht zuletzt deshalb schätzt er auch in Leipzig die Nuklearmedizin als essenzielle Ergänzung der Radiologie und damit als wichtige Partnerdisziplin in Diagnostik und Therapie.

An der Radiologie begeisterte ihn die breite Palette an Themen. “In diesem klassischen Querschnittsfach gibt es Schnittstellen mit fast allen anderen Fachgebieten, und die Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit sind entsprechend sehr groß”, erklärt Prof. Denecke.

“Mir ist es zudem sehr wichtig, am Patienten zu sein, die Radiologie als ein klinisches Fach zu leben und mich an den Therapieentscheidungen zu beteiligen.” In Berlin habe er hier vor allem mit den Viszeralchirurgen eng zusammengearbeitet.

“So eine Kooperation ist für die Patienten von großem Vorteil”, ist Denecke überzeugt, “denn je genauer ich weiß, was der Chirurg machen will, umso besser kann ich ihn dabei mit einer präzisen radiologischen Bildgebung und deren Interpretation unterstützen.” Am besten kläre man Details dabei direkt am Bild von Fachmann zu Fachmann. “Das geht bis hin zu einer Beratung während einer Operation”, so Denecke.

Der Schwerpunkt seiner klinischen Arbeit liegt entsprechend in der Transplantationsmedizin und Onkologie, in der Wissenschaft widmete er sich unter anderem der minimalinvasiven Tumortherapie. Dazu gehört zum Beispiel die CT-gestützte Brachytherapie. “Ein wichtiges Feld, denn damit können wir in der Threpaie bestimmter Krebserkrankungen eine Lücke zwischen der medikamentösen Therapie und lokal wirksamen Verfahren schließen”, so der Radiologie.

Ebenfalls eingebracht hat er sich in die Erforschung möglicher gesundheitlicher Folgen des Einsatzes von bestimmten MRT-Kontrastmitteln. “Hier haben wir Radiologen eine Verantwortung gegenüber unseren Patienten, derer wir uns stets bewusst sein müssen”, ist der Familienvater überzeugt.

Weil er auch an seiner neuen Wirkungsstätte gern “an vorderster Front und direkt am Patienten” tätig sein möchte, soll die Klinik für Radiologie mit ihrer Ambulanz für interventionelle Onkologie künftig am UKL gut sichtbar im neuen Haus 7 in den Ambulanzen des universitären Krebszentrums angesiedelt werden.

“Wir treffen unsere Therapieentscheidungen ja nicht allein, sondern in interdisziplinärer Abstimmung mit den Onkologen”, so Denecke. “Da macht es viel Sinn, unsere Expertisen auch räumlich zu verbinden.” Insgesamt biete die Radiologie heute immer mehr verschiedene Verfahren zur Therapie an, sei immer enger verzahnt mit den chirurgischen Fächern, der Strahlentherapie oder der Nuklearmedizin. Diesen Projekten blickt er mit großem Tatendrang entgegen.

“Ich habe hier in Leipzig ein tolles Team, das auf sehr hohem Niveau arbeitet, und eine Klinik mit einer guten Ausstattung”, fasst der neue Radiologieleiter zusammen. “Ich freue mich, hier zu sein – auch, weil sich die Stadt und der Uniklinik-Campus entlang der Liebigstraße seit meiner Studentenzeit in den 1990ern großartig entwickelt haben.”

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