Zu der heutigen Aktuellen Debatte „Infektionskrankheiten sind keine Bagatellen – Impflücken schließen“ auf Antrag der CDU/SPD-Koalition erklärt Susanne Schaper, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag: Alle fünf Minuten weltweit stirbt ein Mensch an einer Masernerkrankung – meist Kinder unter fünf Jahren. Allein im Verlauf dieser Debatte werden also etwa zwölf Menschen gestorben sein, weil sie nicht geimpft waren.
Anstatt erneut zu debattieren, wie oder ob wir die Impfbereitschaft erhöhen wollen oder nicht, wäre es sinnvoll gewesen, wenn die CDU/SPD-Koalition heute konkrete Maßnahmen zum Beschluss vorgelegt hätte. Dass heutzutage 20-mal weniger Menschen an Masern erkranken als noch vor 50 Jahren, liegt allein an der seit Anfang der 70er Jahre verfügbaren Impfung.
Dennoch kommt es zu Erkrankungen, weil nicht alle Eltern ihre Kinder impfen lassen, obwohl diese impffähig sind. Welche schweren Folgen das für Kinder haben kann, die aufgrund ihres Alters noch nicht geimpft werden können, wurde jüngst anschaulich im „Spiegel“ geschildert: „Binnen wenigen Wochen wurde ein fröhliches Mädchen zum Pflegefall.“
95 Prozent der Bevölkerung müssen über einen ausreichenden Impfschutz verfügen, damit Krankheiten sich nicht weiter verbreiten und auch diejenigen geschützt sind, die wegen ihres Alters oder eines geschwächten Immunsystems nicht geimpft werden dürfen. In Sachsen sind wir zumindest bei den Kindern ziemlich nah dran an diesem Ziel.
Der Schutz aller muss das Ziel sein, das zur Not mit einer Impfpflicht durchgesetzt werden muss. Das sind Fakten, die jeder kennt und von denen gerade im Osten viele Menschen überzeugt sind. So sind in Ostdeutschland 86 Prozent für eine Impfpflicht vor allem für Krippen-, Kindergarten- und Schulkinder.
Im Westen sind es 75 Prozent. Und das aus gutem Grund.
Aber Masern ist nicht die einzige schwere Infektionskrankheit. Was ist mit Hepatitis, die zu Leberzirrhose, Organversagen, Dialyse oder im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann? Was ist mit Keuchhusten und Diphterie, wo die Impfquoten in Sachsen gerade bei Schulanfängern mit etwas über 40 Prozent nicht annähernd so gut aussehen wie bei den Masern, und die auch keine Bagatellen sind? Wir sollten uns nicht von der kleinen Gruppe der Impfgegner einschüchtern lassen, die teils militant und mit Drohgebärden vorgehen und für Argumente nicht zugänglich sind.
Davon zu unterscheiden sind Impfskeptiker, die mit sich reden lassen. Auch als Mutter und Krankenschwester rufe ich dazu auf, dass wir uns der Verantwortung für unsere Mitmenschen bewusst werden und auf Impfschutz achten. Es gab in Deutschland schon über hundert Jahre eine Impfpflicht, mit der Folge, dass die Pocken ausgerottet wurden. Durch Impfen verschwand auch Polio, Kinderlähmung. Die Liste ausgestorbener Krankheiten muss länger werden!
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