Über 355.000 Menschen haben sich bisher an einer EU-Bürgerbefragung zum Thema Gewässerschutz und europäisches Wasserrecht beteiligt und sich für die strengen Schutzvorschriften ausgesprochen. Unter dem Titel „#ProtectWater“ ruft der NABU mit über einhundert Umweltorganisationen aus ganz Europa dazu auf, sich mit seiner Unterschrift für gesunde Gewässer einzusetzen.
Die Verbände fordern, dass die bestehenden Vorgaben, vor allem die sogenannte Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), viel besser als bisher umgesetzt wird. Die Verbändeallianz stellt sich zudem entschieden gegen die Pläne von Industrie und einiger Mitgliedstaaten, die die Richtlinie auf Kosten der Umwelt abschwächen wollen. Die WRRL schützt unsere Flüsse, Seen und Küstengewässer mit ihrer Vielfalt an Tieren und Pflanzen – und auch unser Grundwasser – bei 90 Prozent der Gewässer in Deutschland werden jedoch die Umweltziele verfehlt.
Problematisch ist insbesondere, dass in den letzten Jahrzehnten massiv Personal in den staatlichen Umweltbehörden abgebaut wurde. Außerdem werden Gewässerschutzziele noch viel zu wenig gemeinsam bearbeitet. Vor allem die industrielle Landwirtschaft und der Energiesektor verursachen enorme Probleme bei der Wasserqualität und in den Gewässerlebensräumen, kümmern sich aber nicht um die Folgen. Der NABU fordert von den Mitgliedsstaaten, die Verschmutzer von Umweltschäden viel stärker zur Kasse zu bitten.
Die großangelegte internationale Kampagne #ProtectWater, unter Koordination des WWF, startete Anfang Oktober, pünktlich zum Beginn der Bürgerbefragung. Die Befragung führt die Europäische Kommission als Teil des EU-Fitness-Check zur WRRL durch. Bis 12. März 2019 können alle Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme für den Schutz unserer Gewässer abgeben.
Mitmachen unter: www.NABU.de/protectwater
Bericht der EU zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=COM:2019:95:FIN&from=DE
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