Der Waschbär gilt den einen als putziges Tierchen, andere sahen in ihm schon immer einen Eindringling – da er aus Amerika stammt, ist er in unserer Natur nicht heimisch, und immer mehr ökologische Probleme zeigen sich. Im praktischen Artenschutz müssen auch Naturschützer darauf reagieren.
So verwendet der Naturschutzbund NABU Leipzig inzwischen speziell konstruierte Nistkästen oder Kletterhindernisse am Baumstamm, um Nistplätze vor dem Waschbär zu schützen. Auch bei der Fütterung von Haustieren oder Singvögeln muss man versuchen, mit Tricks den Waschbär fernzuhalten.
Auf ausgewählten Flächen hat der NABU Leipzig zudem beobachtet, welche Folgen Waschbären für die Brutvögel haben können. Um seine Rolle im Ökosystem einschätzen zu können und um sinnvolle Gegenmaßnahmen umzusetzen, wäre aber eine weitere systematische Erforschung wünschenswert – bisher basiert ein Großteil der Waschbär-Debatte auf Vermutungen und Aktionismus.
Das Wichtigste ist Aufklärung und Vorsorge. Haus- und Gartenbesitzer sind aufgerufen, den Waschbären weder Nahrung noch Unterschlupf zugänglich zu machen. Vor allem sollten die Waschbären nicht gefüttert werden!
Leider können die heimischen Lebensräume den Waschbären auch deshalb nicht verkraften, weil sie sich ohnehin durch Naturzerstörung in einem dramatisch schlechten Zustand befinden. Umso wichtiger ist das Engagement des NABU mit dem Ziel, die natürlichen Lebensräume und ihre Artenvielfalt zu erhalten.
Um über solche Zusammenhänge, Ideen und Erkenntnisse zu informieren lädt der NABU Leipzig am Mittwoch, 6. März 2019, 19 bis 21 Uhr, zum Vortragsabend ins Naturkundemuseum Leipzig (Lortzingstraße 3) ein. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ins kostenfrei. Alle Naturfreunde sind herzlich willkommen!
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 64: Kopf hoch oder „Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt“
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