Am 20. Januar 2019 jährt sich zum 66. Mal der Todestag von Dr. Karl Rothe, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig von 1918-1930. Wie jedes Jahr seit 2002 wird die Kulturstiftung Leipzig am 20. Januar, 11.00 Uhr am Eckhaus Karl-Rothe-Straße 1 / Kickerlingsberg in Leipzig-Gohlis an der Stelle des ehemaligen Wohnhauses von Dr. Karl-Rothe und der dort am 20.1.1993 angebrachten Gedenktafel einen Blumenkranz anbringen. Alle Bürger der Stadt Leipzig und die Vertreter der Medien sind dazu eingeladen.
Diese Ehrung wird alljährlich durch die Privatspende des Leipzigers Joachim Krüger ermöglicht, der Dr. Rothe noch zu dessen Lebzeiten kennen und schätzen lernte. Herr Krüger ist am 07.März 2011 nach langer Krankheit verstorben. Frau Krüger, seine Witwe, nimmt an der Ehrung teil. Die Kulturstiftung Leipzig führt die Rothe-Ehrung im Namen von Herrn Krüger weiter, der diese Spende bis zum 100.Todestag Dr. Rothes im Jahr 2053 ermöglicht hat.
Dr. Karl Rothe, ein gebürtiger Leipziger, besuchte die Nikolaischule, studierte an den Universitäten München und Leipzig. Nach seiner Promotion war er 1896-1917 Direktor der Leipziger Hypothekenbank. Er war als Stadtverordneter im Bau- und Verfassungsausschuss tätig. Rothes Amtszeit begann 1918 im Ersten Weltkrieg. Er führte die Stadt durch konfliktreiche Jahre.
Unter seiner Führung entwickelte sich die Leipziger Messe zur wichtigsten ihrer Art weltweit. Durch den von ihm geförderten Kantor Karl Straube erlangte der Thomanerchor Weltruhm. In Rothes Amtszeit entwickelte sich Leipzig zur Buchstadt Europas. Dr. Karl Rothe ging 1930 mit 65 Jahren als hoch geachteter Politiker in den Ruhestand (sein Nachfolger wurde Dr. Carl Goerdeler), er stellte seiner Vaterstadt sein Wissen und seine ungebrochene Vitalität auch danach weiter zur Verfügung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der unbeugsame Karl Rothe als Reaktionär denunziert und zum diesmal endgültigen Rückzug aus der Politik gezwungen. Am 20. Januar 1953 starb Dr. Karl Rothe in Leipzig.
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