In einer Festveranstaltung verleiht die Stadt Leipzig gemeinsam mit der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung und dem Institut für den öffentlichen Sektor e. V. am 4. Februar die Carl-Goerdeler-Preise für Kommunalwissenschaft und Kommunalpolitik. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils mit 2.000 Euro dotiert. Vor der festlichen Preisverleihung am 2. Februar werden auch in diesem Jahr Blumen am Denkmal von Dr. Carl Friedrich Goerdeler am Neuen Rathaus niedergelegt.
Mit dem Preis für Kommunalpolitik wird 2019 die Stadt Duisburg für ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der niederländischen Stadt Nimwegen ausgezeichnet, die nachhaltig positive Auswirkungen auf das Leben der Menschen vor Ort hat. Besonders die Vielfalt der Initiativen, die die Stärkung der Wissensallianz, Wirtschaft wie auch Stadtentwicklung im Fokus haben, beeindruckte die Jury.
Der Kommunalwissenschaftliche Preis geht 2019 an Dr. Markus Kowalski. Er überzeugte die Jury mit seiner Dissertation “Management von Open-Innovation-Netzwerken”. Seine Arbeit leistet einen Beitrag zur theoretischen Fundierung der Open-Innovation-Forschung und gibt Empfehlungen zu Steuerungsformen, um den Nutzen eines Netzwerkes für alle Akteure zu maximieren.
Programmablauf zur Preisverleihung am 2. Februar
11:00 Uhr Blumenniederlegung am Denkmal von Dr. Carl Friedrich Goerdeler am Neuen Rathaus
11:15 bis 13 Uhr Feierliche Preisverleihung im Ratsplenarsaal
Musikalischer Auftakt – Saxophonduo der Musikschule Leipzig,
Kora Rohr und Anna Lena Stollberg
Hevenue Shalom Alechem (Klezmer) – israelisches Volkslied
El cumbanchero – Rafael Hernadez Marin
Grußwort von Oberbürgermeister Burkhard Jung
Laudatio von Prof. em. Wolfgang Goerdeler, Vorsitzender des Kuratoriums der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung
Preisverleihung und Fototermin
Vorstellung des prämierten, kommunalpolitischen Projekts durch Dr. Ralf Krumpholz, Dezernat für Integration, Sport und Gesundheit, Verbraucherschutz und Feuerwehr der Stadt Duisburg
Vorstellung der prämierten, kommunalwissenschaftlichen Arbeit durch Dr. Markus Kowalski, Expert Research, e.GO Mobile AG, Aachen
Diskussion gemeinsam mit den Preisträgern zum Thema „Der Mehrwert kommunaler Netzwerke“ unter Moderation von Dr. Ferdinand Schuster, Geschäftsführer, Institut für den öffentlichen Sektor e.V.
Schlusswort von Oberbürgermeister Burkhard Jung
Zum Hintergrund:
Die Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung
Die Kinder von Carl und Anneliese Goerdeler riefen 1995 die gemeinnützige Stiftung zum Andenken an ihre Eltern ins Leben. Stiftungszweck ist die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur. Vorzugsweise soll diese Förderung der Stadt Leipzig zu Gute kommen. Die Stifter wollen damit einen Beitrag zur Erneuerung der Stadt im kommunalpolitischen und kulturellen Bereich leisten und zu einer Wiedergewinnung bürgerlichen Gestaltungswillens beitragen. Der Kommunalwissenschaftliche Preis der Stiftung wurde im Jahr 2000 erstmals verliehen.
Dr. Carl Friedrich Goerdeler (1881 – 1945)
Dr. Carl Friedrich Goerdeler war Zeit seines Lebens ein engagierter Kommunalpolitiker. 1930 wurde er zum Oberbürgermeister von Leipzig gewählt. Obwohl Goerdeler 1933 parteilos war, konnte er zunächst als Oberbürgermeister im Amt bleiben, auch wenn er der NS-Herrschaft von Beginn an mit großer Skepsis begegnete. Als sein nationalsozialistischer Stellvertreter während seiner Abwesenheit – entgegen einer ausdrücklichen Anweisung – das Mendelssohn-Denkmal entfernen ließ, trat Goerdeler im Dezember 1936 demonstrativ von seinem Amt zurück.
Von 1937 bis 1939 reiste Goerdeler oft ins Ausland, um über die Verhältnisse in Deutschland zu informieren, auf den Verlust der Rechtsstaatlichkeit und die Judenverfolgungen hinzuweisen und vor Hitlers kriegerischen Absichten zu warnen. Während des Krieges wurde Goerdeler einer der führenden Männer des deutschen Widerstandes. Am 2. Februar 1945 wurde Carl Friedrich Goerdeler hingerichtet
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